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Volkskrankheit Osteoporose: Nährstoffe zum Schutz gegen Knochenabbau

Weltweit nimmt die Zahl der Osteoporose-Patienten stetig zu. Laut aktueller Statistiken von Seiten der Welt-Gesundheits-Organisation (WHO) zählt die Erkrankung zu den zehn häufigsten “Volkskrankheiten” der Welt. Allein in Deutschland leiden über fünf Millionen Frauen und über eine Million Männer ab einem Alter von 50 Jahren unter Knochenschwund. Verschiedene Risikofaktoren können jedoch minimiert und die Prognose dadurch verbessert werden. Zudem sind Nährstoffkombinationen essenzielle Bestandteile in der Prophylaxe und Therapie der Osteoporose.

Aktuellen Statistiken zufolge sind in Europa, Japan und den USA insgesamt rund 75 Millionen Osteoporose-Patienten registriert. Allein in Deutschland sind schätzungsweise 5,2 Millionen Frauen und 1,1 Millionen Männer ab 50 Jahren davon betroffen. Statistisch gesehen haben hierzulande jede zweite Frau und jeder fünfte Mann das Risiko, in ihrem Leben mindestens einmal eine Osteoporose-bedingte Fraktur zu erleiden. Solche durch Osteoporose bedingten Knochenbrüche ereignen sich meist an bestimmten Stellen des Skeletts, wobei vorrangig die Wirbelkörper in der Lendenwirbelsäule, der Oberschenkelhals und die Speiche im Handgelenk betroffen sind.

Angesichts solcher Zahlen stellt sich natürlich die Frage nach der Ursache oder sogar den Ursachen dieser Krankheit. Welche präventive Maßnahmen können ergriffen werden, damit man davon verschont bleibt? Wie entsteht Osteoporose?

Aufbau und Zweck von gesunden („stabilen”) Knochen

Unsere Knochen sind die tragenden Säulen des Körpers. Sie bilden — als elementarer Bestandteil des menschlichen Gelenk- bzw. Bewegungsapparats — sozusagen das mechanische Grundgerüst, das nicht nur als Befestigungs- bzw. „Angriffspunkt” für unsere Muskeln und die daran angrenzenden Sehnen und Bänder fungiert, sondern darüber hinaus auch all unseren inneren Organen sowie den daran angeschlossenen „Leitungssystemen” (Blutgefäße, Lymphbahnen, peripheres Nervensystem) Halt und Schutz bietet, so dass wir uns jederzeit gleichermaßen frei wie auch kraftvoll, stabil und sicher im persönlichen Lebensalltag bewegen können.

So starr ein Knochen auch wirken mag, in seinem Innern ist unser Knochengewebe höchst lebendig! —Das heisst: Im Optimalfall sollte ein gesunder Körper dazu in der Lage sein, durch einen ständigen Auf- und Abbau von Knochengewebe dafür zu sorgen, dass sich der Zustand unseres Skeletts stets den jeweiligen Anforderungen des Körpers anpassen kann — wobei der „Erfolg” dieser permanent erforderlichen Umbau- bzw. Anpassungsprozesse im Knochengewebe auf dem kontinuierlichen Zusammenspiel bzw. auf dem Gleichgewicht von zwei wechselseitig ineinander greifenden Schritten im individuellen (Knochen-)Stoffwechsel basiert:

  1. dem kontinuierlichem Abbau von Knochengewebe durch spezialisierte Zellen, die als Osteoklasten bezeichnet werden, …
  2. … und dem Aufbau neuer Knochensubstanz bzw. der Stärkung des bereits vorhandenen Knochengewebes durch darauf spezialisierte Zellen aus der Gruppe der so genannten Osteoblasten.

Folglich wird während der Kindheit und Jugend in aller Regel mehr Knochengewebe aufgebaut als abgebaut, so dass unsere Knochen während dieser ersten Lebensphasen kontinuierlich wachsen und immer stärker werden können. Dieser Aufbauprozess dauert üblicherweise bis zum 25. oder sogar 35. Lebensjahr an, bis der Aufbau unserer Knochenmasse in diesem Alter schließlich ihren Spitzenwert erreicht.

Danach (d. h. sobald der menschliche Körper nach ungefähr 30-40 Lebensjahren naturgemäß von der „Aufbauphase” in die „Erhaltungsphase” übergeht) sollten sich alle aufbauenden und abbauenden Prozesse idealerweise ungefähr die Waage halten, so dass die Osteoblasten ebensoviel neue Knochensubstanz bilden/stärken wie die Osteoklasten zuvor abgebaut haben.

Allerdings setzt bei den allermeisten Menschen irgendwann zwischen dem 35. bis 40. Lebensjahr der altersbedingte (d. h. der „naturgemäß biologisch vorprogrammierte”) Abbau der Knochen ein, den niemand verhindern kann! — Ab diesem Moment verschwinden jährlich etwa 1% bis 3% unserer Knochensubstanz, und mit etwa 70 Jahren hat jeder Mensch etwa ein Drittel seiner Knochenmasse verloren.

Dieser rein altersbedingte und somit auch völlig normale „Knochenschwund” ist so lange unerheblich, wie die Knochen in der Lage sind, das Körpergewicht auch bei Belastung zu tragen; wenn aber durch körperliche Belastung oder durch äussere Einwirkung Knochenbrüche auftreten, lautet die Diagnose meist: Osteoporose.

Osteoporose bedeutet „poröse Knochen“ — Aber was sind die wichtigsten Ursachen und Folgen?

Osteoporose betrifft sowohl die mineralischen (anorganischen) Bestandteile des Knochens als auch die nicht-mineralische (d. h. die organische, vorwiegend aus Protein-Verbindungen bestehende) Matrix des Knochengewebes. Das bedeutet: Osteoporose ist mehr als ein bloßer Mangel an Calcium, dem mineralischen Hauptbaustein unseres Knochengewebes!

Tatsächlich führt ein Mangel an Calcium bei Erwachsenen zu einer Krankheit, die unter dem Namen Osteomalzie bekannt ist, was soviel wie „weich-werden der Knochen“ bedeutet. Die Hauptursache einer solchen Osteomalzie lässt sich definitionsgemäß v. a. auf einen Mangel an Calcium im Knochengewebe zurückführen. Bei einer Osteoporose liegt hingegen — im Gegensatz zur o. g. Osteomalzie — nicht nur ein Defizit an Calcium vor, sondern auch ein Mangel an weiteren wichtigen Mineralien und Knochen-Nährstoffen; und genau diese Osteoporose-spezifische Unterversorgung, die weit über einen bloßen Calciummangel hinaus geht, bewirkt dann letztlich auch eine Abnahme des nicht-mineralischen Gerüsts (der organischen „Matrix”) des Knochens.

Für die Erhaltung einer stabilen aber gleichzeitig auch ausreichend flexiblen Knochenstruktur sind nicht nur die mineralischen Haupt-Bausteine (v. a. Calcium, aber auch Magnesium, s.u.) wichtig — denn gesundes Knochengewebe besteht letztlich aus einer organischen Matrix, die sich sowohl aus mineralischen (i.S.v. „harten„ Kristall-bildendenden) wie auch aus nicht-mineralischen „Verbindungs-Molekülen„ zusammensetzt.

Bei Osteoporose besteht ein Ungleichgewicht dahingehend, dass knochenabbauende Zellen mehr Knochensubstanz abbauen, als die Aufbauzellen neu erzeugen. Dadurch wird bei jedem Umbauschritt etwas zu wenig neue Knochensubstanz gebildet. Über die Jahre hinweg addiert sich dies zu einem so grossen Verlust, dass die innere Struktur der Knochen geschwächt und damit anfällig für Brüche wird. Deshalb heißt Osteoporose wörtlich übersetzt auch „poröse Knochen“. Der Verlust an Knochenmasse ist gewöhnlich am größten an den gewichttragenden Knochen, den Hüftknochen, der Wirbelsäule und den Rippen.

Der Knochenstoffwechsel: Wie entsteht Osteoporose?

Zunehmende Schwächung der Knochensubstanz im Verlauf einer Osteoporose
Abb. 1: Zunehmende Schwächung der Knochensubstanz im Verlauf einer Osteoporose

Ein gesunder Knochen-Stoffwechsel ist — wie schon oben erwähnt — ein lebenslanger, dynamischer Prozess, bei dem Osteoklasten altes Knochengewebe abbauen und Osteoblasten neue Knochenzellen bilden oder stärken. Nur durch solche einen kontinuierlichen Auf- und Abbau von Knochenzellen wird es dem Skelett ermöglicht, sich an verschiedene Anforderungen anzupassen; wobei der Körper etwa bis zum 30. Lebensjahr verstärkt Knochenmasse aufbaut, bevor schließlich irgendwann zwischen dem 35. und 40. Lebensjahr der natürliche altersbedingte Knochenabbau einsetzt.

Osteoporose entsteht, wenn der Körper entweder im Vorfeld zu wenig Knochenmasse gebildet hat oder wenn das Gleichgewicht zwischen natürlichem Knochenaufbau und -abbau gestört ist. Dann bauen die Osteoklasten erheblich mehr Knochengewebe ab, als Osteoblasten bilden können, so dass der Verlust der Knochenmasse den natürlichen altersbedingten Rahmen übersteigt. In der Folge werden die Knochen zunehmend porös und können bereits bei leichten Stürzen brechen. Im fortgeschrittenen Stadium kann es sogar allein durch das Tragen des eigenen Körpergewichts zu Frakturen kommen. Hierbei sind der Oberschenkelknochen (insb. am Übergang zu den Hüftknochen; Stichwort: Oberschenkelhals-Bruch), die Wirbelkörper, das Handgelenk und die Rippen am häufigsten von Verletzungen betroffen.

Die Folgen der Osteoporose

Als unmittelbar spürbare Folgen einer Osteoporose sind Knochenschmerzen, besonders im Rücken, nicht ungewöhnlich. Daneben kommt es im weiteren Verlauf fast immer zu einem Rückgang der Körpergröße und zu typischen Knochenverformungen wie dem so genannten Witwenbuckel.

Abb. 2: Aufbau des Hüftgelenks. – Besonders bruchgefährdet bei Osteoporose ist der Oberschenkelhals.

Knochenbrüche, die durch Osteoporose ausgelöst wurden, können eine Kette von ernsten Folgeerscheinungen auslösen. Menschen sterben zwar nicht unmittelbar an Osteoporose, müssen jedoch allein infolge der vielen Komplikationen, die sich durch Osteoporose-bedingte Knochenbrüche und die daran anschließende Phase der Hospitalisierung bzw. Immobilisierung ergeben, fast immer mit erheblichen Einschränkungen bzgl. ihrer Lebensqualität und Lebensdauer rechnen (Stichwort: erhöhte Sterberate infolge dauerhafter Bettlägrigkeit). — Denn im Gegensatz zu „normalen” Knochenbrüchen ist die Knochensubstanz bei Osteoporose-PatientInnen bereits chronisch vorgeschädigt und dadurch so spröde, dass ein Bruch nicht sauber ausheilen kann bzw. dass ein vollständiges Ausheilen deutlich mehr Zeit als gewöhnlich beansprucht. Das macht den Genesungsprozess lang und kompliziert, wobei die für die Wiederherstellung (Remobilisierung) notwendige Bettruhe und die damit erzwungene Bewegungslosigkeit oft eine ganz eigene Problematik erzeugen. Bei vielen Patienten treten dann massive Probleme auf; es kommt zu einer allgemeinen Schwächung, die Muskeln bauen sich ab, die Patienten liegen sich wund, bekommen im schlimmsten Fall Infektionen und Depressionen.

Die Hälfte der Osteoporose-PatientInnen, die eine Hüftfraktur erleiden, können ihre ursprüngliche Bewegungsfähigkeit nie wieder zurück erlangen.

So bedeutet Osteoporose also nicht nur brüchige Knochen und große Schmerzen, sondern sie kann Arbeitsfähigkeit und Freizeitaktivitäten stark beeinträchtigen bzw. ganz einschränken. In vielen Fällen sind Patienten mit fortgeschrittener Osteoporose auf die Hilfe anderer angewiesen und verlieren damit einen Teil ihrer Selbständigkeit. Von daher ist die Krankheit vor allem mit einem hohen Verlust an Lebensqualität verbunden.

Besondere Risikofaktoren, die zur Entstehung / Verschärfung einer Osteoporose beitragen können

Verschiedene Faktoren können die Entstehung einer Osteoporose begünstigen:

Risikofaktor 1: Hormonelle Einflüsse und deren Abhängigkeit von Alter und Geschlecht

Obgleich der oben beschriebene Verlust an Knochenmasse ungefähr ab dem 35. Lebensjahr sowohl bei Männern als auch bei Frauen natürlicherweise auftritt, sind ältere Frauen sehr viel häufiger von den pathologischen Formen betroffen. So zeigen sich bei 70% der über 80-jährigen Patienten kritisch verminderte Knochendichtewerte.

Obwohl Osteoporose keineswegs eine reine Frauenkrankheit ist, sind Frauen deutlich häufiger davon betroffen als Männer. Das hängt nicht nur damit zusammen, dass Männer üblicherweise über einen „robusteren” Körperbau (d. h. über stärkere Muskeln und Knochen) verfügen als Frauen, sondern v. a. auch mit dem rasanten Absinken des weiblichen Östrogenspiegels während der Wechseljahre. Die altersbedingte Abnahme der Knochenmasse wird also bei Frauen durch den in den Wechseljahren entstehenden Östrogenmangel noch verstärkt.

Das weibliche Geschlechtshormon Östrogen trägt jedoch entscheidend zum Schutz der Knochen bei, indem es die Aufnahme von Calcium und anderen Mineralstoffen in den Knochen steuert und daher eine entscheidende Rolle im Stoffwechsel der Knochen spielt. Durch die schlagartig reduzierte Östrogenproduktion im Zuge der Wechseljahre baut der weibliche Körper schneller Knochenmasse ab als der männliche Körper.

Auch das männliche Geschlechtshormon Testosteron fördert das Wachstum und den Erhalt einer starken Knochensubstanz. Zwar sinkt auch bei Männern mit zunehmendem Alter der Testosteronspiegel; die Abnahme erfolgt hierbei aber wesentlich langsamer, sodass es bei Männern vergleichsweise seltener zu einem beschleunigten Knochenabbau kommt.

Risikofaktor 2: Nach- und Nebenwirkungen bestimmter Medikamente

Etliche Medikamente können sich negativ auf den Knochenstoffwechsel auswirken und Osteoporose begünstigen. Falsch eingestellte Schilddrüsenmedikamente, die mit einem Überschuss an Schilddrüsenhormonen einhergehen, beschleunigen den Knochenabbau und verringern die Knochendichte. Dies trifft auch auf eine unbehandelte Schilddrüsenüberfunktion zu. Auch Langzeit-Behandlungen mit Cortison, Antidepressiva, Antiepileptika und Gerinnungshemmern sowie der Einsatz von Chemotherapeutika im Rahmen einer Krebsbehandlung können den Knochenstoffwechsel sowie die (Re-)Mineralisierung des Körpers erheblich beeinträchtigen und erhöhen damit das Risiko für die Entstehung oder Verschlimmerung einer Osteoporose.

Risikofaktor 3: Allgemein ungesunde Ernährungsgewohnheiten und Nährstoffmängel

Eine allzu fleisch-, zucker- und salzreiche Ernährung erhöht die Ausscheidung wertvoller Mineralien, insbesondere die von Calcium.

So scheint eine fleischreiche Ernährung ein Hauptfaktor für Osteoporose zu sein. Im Alter von 20, 30 oder 40 Jahren ist die Knochenmasse eines Fleischessers und die Knochenmasse eines Vegetariers fast dieselbe. Wenn ein Mensch jedoch um die 50 Jahre alt wird, ist der Knochenverlust eines Vegetariers wesentlich geringer als der eines Fleischessers. Es gibt einige Faktoren, die für diesen weniger starken Knochenverlust verantwortlich sind, der entscheidende ist aber wahrscheinlich die verringerte Proteinaufnahme. Bei einer proteinreichen und phoshatreichen Ernährung wird über den Urin vermehrt Calcium ausgeschieden.

Bei einer Mangel- oder Unterernährung oder durch spezielle Diäten kommt es häufig zu ausgeprägten Nährstoffmängeln. Der Körper benötigt täglich unzählige “Bausteine”, damit alle Prozesse reibungslos ablaufen können. Während sich ein Calcium- und Vitamin-D-Mangel direkt negativ auf den Knochenstoffwechsel auswirken, so beeinträchtigen auch andere Mangel- oder Überschusssituationen einen gesunden Knochenaufbau. Hierunter fallen beispielsweise ein Mangel an Zink, Magnesium, Bor, Mangan, Vitamin K2, Vitamin C, Vitamin B6 und sekundären Pflanzenstoffen.

Ebenso kann sich die Knochendichte durch einen anhaltenden Proteinmangel verringern. Allerdings wird auch bei einem Proteinüberschuss, insbesondere aus tierischen Quellen, die Calciumausscheidung erhöht, so dass die “goldene Mitte” in der Proteinversorgung entscheidend für die Gesundheit der Knochen ist.

Risikofaktor 4: Zucker und andere Genussmittel (Alkohol, Rauchen, Koffein)

Raffinierter Zucker ist ein weiterer Ernährungsfaktor, der den Calciumverlust im Körper steigert, denn nach der Zuckeraufnahme steigt die Ausscheidung von Calcium über den Urin. Daneben führen auch ein hoher Koffeinkonsum und ein Überschuss an Phosphaten (z. B. in Softdrinks und verarbeiteten Lebensmitteln enthalten) zu einer vermehrten Calciumausscheidung.

Die Zerstörung der Knochen wird ebenfalls durch Alkohol begünstigt, wobei sich ein regelmäßiger Alkoholkonsum gleich doppelt negativ auf den Knochenstoffwechsel auswirkt: Er schädigt die knochenaufbauenden Zellen und behindert die Calcium-Aufnahme im Darm.

Rauchen verstärkt den Östrogenabbau und stört die Calcium-Balance im Körper. Raucherinnen kommen deshalb häufig vorzeitig in die Wechseljahre und leiden öfter unter Osteoporose. Darüber hinaus vermindert Zigarettenrauch die Durchblutung des Knochens, was den Knochenstoffwechsel beeinträchtigt.

Risikofaktor 5: Bewegungsmangel — Sport ist Prävention und Therapie zugleich!

Weiter trägt Bewegungsmangel zur Entstehung von Osteoporose bei, denn der menschliche Körper ist auf komplexe Bewegungsabläufe ausgelegt und angewiesen. Durch das moderne, bequeme Leben oder infolge von zuviel „sitzenden” Tätigkeiten (wie z. B. im Rahmen der alltäglichen Arbeit am Schreibtisch) mangelt es an diesen wichtigen Bewegungen, wodurch zahlreiche Stoffwechselprozesse nicht vollständig aktiviert werden. Besonders im fortgeschrittenen Alter führt dies zu einem beschleunigten Abbau der Muskel- und Knochenmasse.

Die Knochen sind lebendige Gewebe, die auf äußere Anforderungen reagieren. Hierbei werden insbesondere dann, wenn bei der Verrichtung körperlicher Aktivitäten ein gewisser Kraftaufwand erforderlich ist, entsprechende Aufbauprozesse angeregt, die alle beteiligten Knochen stärker werden lassen. Werden die Muskeln gedehnt, gestreckt und beansprucht, melden “Sensoren”, die entlang des Skelettsystems verteilt sind, dies dem Gehirn. Bei hoher Belastung erhält das Gehirn das Signal, das mehr Knochengewebe benötigt wird. Es aktiviert daraufhin die Osteoblasten. Die knochenbildenden Zellen beginnen damit, neues Knochengewebe entstehen zu lassen. Sobald ausreichend gebildet wurde, verwandeln sich die Osteoblasten in Osteozyten, welche dazu dienen, die Knochenmasse zu erhalten.

Regelmäßige sportliche Betätigung ist daher ein wichtiger Baustein in der Prävention und Behandlung der Osteoporose. Bei einer Studie zu Osteoporose trieben Frauen dreimal die Woche moderat Sport. Schon diese „Verpflichtung“ genügte, um die Knochendichte der Frauen ansteigen zu lassen und sie dadurch besser vor Osteoporose zu schützen.

Die wichtigsten Mikronährstoffe für starke Knochen

Wie schon oben gesagt, sind die Knochen ein dynamisches, lebendes Gewebe, das ständig abgebaut und wieder aufgebaut wird, sogar bei Erwachsenen. Der normale Knochenstoffwechsel ist von dem komplizierten Wechselspiel zahlreicher Nährstoffe und hormonellen Faktoren abhängig. Selbst die Leber und die Nieren greifen in dieses System regulierend ein.

Neben einer guten allgemeinen Grundversorgung mit allen wesentlichen Vitaminen, Mineralien, Spurenelementen, sekundären Pflanzenstoffen, Amino- und Fettsäuren kann daher eine zusätzliche Nahrungsergänzung mit folgenden “Knochennährstoffen” sinnvoll sein, um die Knochengesundheit in besonderem Maße zu unterstützen.

Calcium

Obwohl insgesamt rund 24 einzelne Mikronährstoffe aus dem Bereich der orthomolekularen Ernährungstherapie für eine optimale Gesundheit der Knochen notwendig sind, sind Calcium und Vitamin D die beiden wichtigsten Nährstoffe. Bei Frauen spielen – wie gesagt – noch die Hormone eine essentielle Rolle, weil Östrogen dabei hilft, Calcium in den Knochen einzubauen. Diese Rolle kann beim Nachlassen oder Wegfall der körpereigenen Östrogen-Produktion auch durch Phyto-Östrogene (s.u.) übernommen werden.

Vitamin D3 und Vitamin K2 als Voraussetzung für eine optimale Calcium-Verwertung

Das Trio aus Vitamin D, K2 und Calcium ist eine bewährte Grundlage, um die Knochen zu schützen, zu erhalten und zu stärken. In allen Lebensabschnitten sollte eine gute Grundversorgung mit diesen drei Nährstoffen nicht zu kurz kommen.

Vitamin D spielt eine Schlüsselrolle bei der Aufnahme von Calcium: es ermöglicht Calcium, den Darm zu verlassen und in das Blut zu gelangen. Die tägliche empfohlene Menge an Vitamin D beträgt 400 I.E.

Vitamin K2 fungiert wie ein Schlüssel, der das Vitamin D dabei unterstützt, einen gesunden Calcium-Stoffwechsel sicherzustellen. Werden nur Vitamin D und Calcium eingenommen und mangelt es an Vitamin K2, landet das Calcium möglicherweise nicht in den Knochen, sondern in den Blutgefäßen (Stichwort: Arteriosklerose).

Weitere Mineralien und Spurenelemente (Magnesium, Zink, Mangan und Bor)

Für die Mineralisierung der Knochen benötigt der Körper neben Calcium auch weitere Mineralstoffe. Zu diesen zählen unter anderem Magnesium, Zink, Mangan und Bor.

Eine ausreichende Zufuhr von Magnesium ist beim Schutz vor Osteoporose genauso wichtig wie die Einnahme von Calcium. Zum einen beinhaltet unser Knochengewebe nicht nur Calcium sondern auch relativ große Mengen an Magnesium; und zum anderen beeinflusst bzw. begünstigt Magnesium den Vitamin-D-Spiegel (s.o.), wobei ein Magnesiummangel die Wirkung des Vitamins einschränken kann. Frauen mit Osteoporose haben weniger Magnesium im Knochen als Frauen, die nicht an Osteoporose leiden. Sie haben auch andere Indikatoren für einen Magnesium-Mangel. Bei Magnesium-Mangel nimmt die Serum-Konzentration von Vitamin D ab. Vitamin D wiederum wird aber für die Verwertung von Calcium benötigt. Tatsächlich führt ein Magnesium-Mangel zu einem niedrigeren Wert von Vitamin D, wie er typischerweise in Osteoporose-Patienten gefunden wird.

Auch das Spurenelement Bor spielt eine entscheidende Rolle bei der Vermeidung oder Behandlung von Osteoporose. Schon 3 mg Bor täglich reduzieren die Calcium-Ausscheidung um die Hälfte. Aber die positiven Eigenschaften von Bor gehen noch weiter: Es aktiviert nämlich bestimmte Hormone, so wie es auch Vitamin D aktiviert. Bor ist, wie Magnesium, in die Umwandlung von Vitamin D in die im Körper wirksame Form eingebunden. Zusätzlich werden durch Bor dramatisch die Werte des biologisch aktivsten Östrogens, dem 17-beta-Estradiol, angeregt. So hat bei manchen Frauen die Einnahme von Bor fast die Wirkung einer Hormon-Ersatz-Therapie gezeigt. Um die benötigte Versorgung sicherzustellen, sollten 3-5 mg Bor täglich zugeführt werden.

Neben den o. g. Mineralstoffen (Calcium, Magnesium und Bor) sollte auch auf eine ausreichende Versorgung mit Zink und Mangan geachtet werden.

Behandlung von Osteoporose mit Isoflavonen

Aus dem bisher Gesagten ergibt sich, dass der durch Calciummangel oder andere Risikofaktoren verursachte Knochenverlust Ausdruck eines tiefer gehenden Ernährungsproblems ist. Je bewusster man mit seiner Ernährung umgeht, je mehr man Obst und Gemüse und Vollkornprodukten den Vorzug gibt, Fleisch höchstens in Maßen geniesst und Fast food und Zucker am besten ganz meidet, umso besser ist es für unsere Gesundheit im Ganzen. Und je vollständiger dem Körper alle Nährstoffe zur Verfügung gestellt werden, desto besser kann er auch seine Selbstheilungskräfte in Gang setzen.

Phyto-Östrogene als pflanzliche Alternative zu synthetischen Östrogenen

Phyto-Östrogene sind, wie der Name schon sagt, pflanzliche Hormone, die eine östrogen-ähnliche Wirkung auf den Körper ausüben. Diese pflanzlichen Hormone finden sich reichlich in der Substanzgruppe der Isoflavone und werden hauptsächlich aus Sojabohnen gewonnen. In Zusammenhang mit Osteoporose wurden die Isoflavone interessant, als deutlich wurde, dass sie wie synthetische Östrogene die Bildung von neuen Knochenzellen stimulieren und den Knochenabbau hemmen können. Sie sollten zusammen mit Calcium eingenommen werden.

Studien haben gezeigt, dass eine die Prävention und Behandlung von Osteoporose mit Isoflavonen und weiteren knochenbildenden Nährstoffen nicht nur sehr sicher ist (also relativ risikoarm im Hinblick auf potentielle Nebenwirkungen), sondern zu positiven Resultaten führt. Isoflavone, in Verbindung mit anderen Nährstoffen, steigern die Knochendichte und bieten dadurch vermehrten Schutz vor den gefürchteten Knochenbrüchen. Im Idealfall sollten all diese auf orthomolekularer Ebene wirkenden Substanzen in Kombination eingenommen werden.

 

 

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