In dieser Ausgabe:
Liebe Leserin, Lieber Leser,
unser Hauptanliegen in diesem Monat ist der Zusammenhang zwischen einem Mangel an B-Vitaminen als Ursache für zu hohe Homocysteinwerte, die ihrerseits wiederum als bedeutender Risikofaktor für Altersdemenz (insbesondere Alzheimer) gelten. Wer im Alter fit bleiben will, sollte daher schon in jüngeren Jahren auf eine ausreichende Versorgung mit B-Vitaminen achten.
Passend zur Devise „fit bis ins hohe Alter” möchten wir Ihnen in dieser Ausgabe unserer Monatsnews zwei weitere Quellen jugendlicher Vitalität vorstellen: das Coenzym Q10, das seine Wirkungen jedoch nur bei optimaler Dosierung voll entfalten kann, und die vor Vitalstoffen strotzende Goji-Beere.
Ihr Felix Henrichs und das gesamte Supplementa-Team
Warum B-Vitamine das Risiko für Demenz-Erkrankungen senken
Erschöpfung, Schwäche und Vitalitätsverlust sind sehr häufig auf einen Mangel an B-Vitaminen zurückzuführen. Jeder zweite Mensch ab 40 Jahren hat zu wenig B-Vitamine in den Zellen seines Körpers, auch wenn im Blut normale Werte gemessen werden. Langjährige Therapie-Erfahrungen zeigen, dass Schwächezustände als Folge eines B-Vitamin-Mangels schnell behoben werden können.
Akute Zufuhrmängel treten häufig auf und lassen uns an entsprechenden Tagen beispielsweise energielos, erschöpft und gereizt erscheinen. Besteht ein Zufuhrmangel über einen längeren Zeitraum, dann manifestieren sich auch die Beschwerdebilder, die mit einem Vitamin B-Mangel einhergehen. Chronische Erschöpfungssymptome oder Depressionen, aber auch erhöhte Homocystein-Werte, Anämien, Artheriosklerose und neurodegenerative Erkrankungen treten auf.
Wie wichtig die Kontrolle gerade der Homocysteinwerte ist wird in neuen Studien immer deutlicher. Denn zu hohe Homocysteinwerte gelten als unabhängiger Risikofaktor für neurodegenerative Erkrankungen allgemein sowie ganz speziell für die Alzheimer-Demenz.
Hohe Homocysteinwerte fördern Demenz
Jeder Mensch hat Homocystein im Blut. Es ist ein Abfallprodukt des natürlichen Eiweißstoffwechsels und entsteht bei der Verarbeitung der Aminosäure Methionin im Körper. Methionin ist Bestandteil vieler Nahrungsmittel, besonders von rotem Fleisch, Geflügel und Proteinen aus Milchprodukten. Für die Ausscheidung von Homocystein werden vor allem bestimmte B-Vitamine (B6, B12 und Folsäure) benötigt. Gefährlich wird es, wenn dieser Prozess nicht richtig funktioniert und zu viel von diesem giftigen Stoffwechselprodukt im Körper bleibt. Dazu kommt es vor allem durch eine Unterversorgung mit B-Vitaminen. Das Homocystein wird nicht mehr vollständig abgebaut, sein Gehalt im Blut steigt an, die Wände der Gefäße werden angegriffen, das Blut gerinnt leichter und es können sich Ablagerungen bilden, die den Blutfluss behindern.
Zudem kann das Zellgift Homocystein die Hirnleistung schädigen und Demenz und Alzheimer auslösen.
Denn unser Gehirn schrumpft mit zunehmenden Alter. Bei einer Demenz tritt dieser Effekt sogar deutlicher und schneller auf. Auch bei einem Teil der älteren Menschen mit leichten Wahrnehmungsstörungen (Mild Cognitive Impairment, MCI) – einer Vorstufe der Alzheimer-Krankheit – entwickelt sich der Hirnzerfall schneller als bei Gesunden. Bei vielen dieser Patienten wurde ein Vitamin-B-Mangel festgestellt. Diese Erkenntnis und die Tatsache, dass hohe Homocysteinwerte, die als Risikofaktor für Demenz im Alter sowie für Durchblutungsstörungen und Depressionen gelten, durch die B-Vitamine B6, B12 und Folsäure gesenkt werden können, wurden jüngst im OPTIMA-Projekt an der Universität Oxford näher unter die Lupe genommen.
Bei einer Studie von Smith et al. (2010) erhielten 271 Patienten, die über 70 Jahre alt waren und bereits die ersten Symptome einer beginnenden MCI zeigten, entweder ein Placebo oder ein Kombinationspräparat mit den Vitaminen B6, B12 und Folsäure. Bei den Patienten, die den „Vitamin-Cocktail” erhielten, wurde das Fortschreiten der Demenzsymptome im Gegensatz zur Placebo-Gruppe um erstaunliche 30% vermindert. Noch beeindruckender waren die Ergebnisse bei den Patienten, die zu Beginn der Studie einen erhöhten Homocysteinspiegel hatten: Hier wurde nicht nur der Homocysteinspiegel auf seinen Normalwert gesenkt, sondern der Hirnschwund sogar um beachtliche 53% verringert — ein sensationelles Ergebnis im Kampf gegen Demenz und Alzheimer!
In der VITACOG-Studie konnten die Forscher der Universität Oxford bei 168 älteren Personen mit milder kognitiver Beeinträchtigung (Alter: über 70) nachweisen, dass durch die Supplementierung von Vitamin B12, Folsäure und Vitamin B6 über einen Zeitraum von 24 Monaten gegenüber der Placebogruppe das Fortschreiten der Hirnatrophie und Abnahme der kognitiven Leistungsfähigkeit signifikant verringert bzw. verlangsamt werden.
Als unbedenklich gelten Homocysteinwerte unter 10 Mikromol pro Liter im Blutplasma. Schon eine Erhöhung um nur 5 Mikromol pro Liter lässt das Risiko für Gefäßerkrankungen bei Männern um 60% nach oben schnellen, bei Frauen sogar um 80%. Vor allem Patienten mit Diabetes, Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Problemen sowie Menschen mit Gefäß-, Darm-, Nieren- und Schilddrüsen-Erkrankungen sollten also ihren Homocysteinwert bestimmen lassen.
Das gilt auch für Raucher. Speziell bei Älteren kann ein hoher Wert auch die Folge von Medikamenten sein: Wer z.B. regelmäßig ein Mittel zur Unterdrückung der Magensäureproduktion einnimmt, kann Vitamin B12 schlechter über die Magenschleimhaut aufnehmen. Ähnliche Gefahren drohen Asthma- oder Parkinson-Patienten, die Medikamente einnehmen müssen, denn auch bei ihnen kann die Vitaminversorgung gestört sein.
Doch gegen einen zu hohen Pegel des Zellgifts Homocystein kann man mit einfachen Mitteln etwas tun. So können gesunde Menschen mit einer Ernährung aus tierischen Lebensmitteln, Fisch und Vollkornprodukten einen Mangel an den Vitaminen B6 und B12 vorbeugen. Folsäure steckt vor allem in Spinat, Tomaten, Gurken, Orangen, Vollkornbrot und Eiern. Bei ä̈lteren Menschen und bei Patienten, deren Homocysteinwerte über 12 Mikromol pro Liter liegen, könnte die Einnahme von Präparaten aus Folsäure, Vitamin B12 und B6 helfen – und zwar meist schon innerhalb von wenigen Wochen.
Die B-Vitamine erfordern insgesamt eine stärkere Beachtung in der Prävention und Therapie von Demenz-Erkrankungen
Die Heilung der Alzheimer-Desease (AD) ist nach wie vor ein ungelöstes Problem. Die Forschung zu Wirkstoffen gegen die Amyloidbildung (die Bildung von faserigen Proteinablagerungen an den Membranen im Gehirn) und deren Folgen hat bisher keine Fortschritte gebracht. Daher wird aktuell wieder verstärkt auf Prävention gesetzt.
Es mehren sich die Hinweise, dass ein Thiaminmangel (Vitamin B1) und die Störung thiaminabhängiger Stoffwechselprozesse beim Auftreten der Alzheimer vorliegt. Unterstützt wird die ursächliche Rolle durch die bei Tieren und Menschen bei Thiaminmangel auftretenden Gedächtnisdefizite und strukturellen Veränderungen im Gehirn. Die patho-physiolgischen Veränderungen durch Thiaminmangel haben Gemeinsamkeiten mit den Veränderungen bei Alzheimer.
Die bisher dazu mit Thiamin (Vitamin B1) bei Alzheimer durchgeführten Pilotstudien haben die Möglichkeit der positiven Beeinflussung kognitiver Leistungen gezeigt. Die ausreichende Versorgung mit Vitamin B1 ist daher eine aussichtsreiche präventive und therapeutische Option bei Alzheimer.
Fazit
Diese neuesten Ergebnisse offenbaren, welche immense Bedeutung die B-Vitamine nicht nur für unser Wohlbefinden haben, sondern besonders für die entscheidenden Stoffwechselprozesse. Haben wir zu wenig B-Vitamine in unserem Körper nehmen wir langfristig Schaden mit weitreichenden Folgen vor allem im Alter. Die Einnahme von B-Vitaminen sollte daher oberste Priorität haben.
PRAXISTIPP
Ubiquinol / Q10: Auf die Dosierung kommt es an!
Beim Coenzym Q10 handelt es sich um eine vitaminähnliche, körpereigene Substanz, die in allen Zellen des Körper vorhanden ist. Dieser Tatsache verdankt das Q10 den Namen „Ubichinon” („all-gegenwärtig”). Das Vorhandensein im gesamten Körper macht auch sehr viel Sinn, denn Q10 ist für die Energiegewinnung und Sauerstoffversorgung einer JEDEN einzelnen unserer Körperzellen zuständig. Jegliche Erkrankung manifestiert sich aufgrund einer nicht intakten Körperzelle.
Der Q10-Spiegel liegt beim Menschen im Durchschnitt zwischen 0,6 und 1,2 Nanogramm pro Milliliter Blut (ng/ml). Das heißt keineswegs, dass dies der optimale Wert ist. Denn bei einigen Erkrankungen und Störungen können höhere Spiegel eine Krankheit oder Symptomatik z.T. entscheidend beeinflussen. Gerade bei diesen Erkrankungen liegen aber oft besonders niedrige Spiegel vor.
Störungen, bei denen der Q10-Spiegel ermittelt werden muss
Bei den unten aufgelisteten Symptomatiken liegen die Zielwerte an Q10 bei über 4 ng/ml Blut. Diese Werte zu erreichen ist nicht einfach — je nach Fall und Erkrankung reichen 300 mg Q10 als Ubichinon oder 50 mg Ubiquinol aus, im schweren Einzelfall (z.B. Parkinson) kann aber auch die mehrfache Menge hiervon nötig sein.
- Koronare Herzkrankheit
- Angina pectoris, Herzschwäche (je höher das Stadium, desto ausgeprägter der Mangel)
- Chronische Lungenerkrankungen (Asthma, Bronchitis, COPD)
- Übergewicht (Adipositas)
- Hypercholesterinämie (wenn mit Statinen therapiert wird)
- Diabetes mellitus Typ 2 (besonders bei Polyneuropathie)
- Lebererkrankungen mit eingeschränkter Syntheseleistung
- Morbus Parkinson (je schwerer, desto weniger Q10)
- Tinnitus (hier finden sich häufig besonders niedrige Q10-Spiegel)
- Krebs
- Chronische Erschöpfung (Burnout-Syndrom, Chronic Fatigue Syndrom)
- Leistungssportler
Warum Ubiquinol statt Ubichinon?
Q10 (als Ubichinon) kann vom Körper selbst synthetisiert und über die Ernährung aufgenommen werden. In Zeiten erhöhten Bedarfs stellt eine zusätzliche, externe Zufuhr die optimale Versorgung des Organismus sicher. Untersuchungen zeigen, dass der Q10-Gehalt im Blut ab ca. dem 40. Lebensjahr abnimmt und rasch in den suboptimalen Bereich abgleitet. Da Q10 überwiegend in Fleisch und Fisch enthalten ist, sind Vegetarier und vegan lebende Personengruppen besonders betroffen.
Q10 wird nicht leicht resorbiert. Die Wahl des richtigen Q10-Präparates ist entscheidend. Herkömmliches Q10 (Ubichinon) kann seine gesundheitsfördernde Wirkung nur entfalten, wenn es in den Blutkreislauf aufgenommen und in Ubiquinol, die aktive Form von Q10, umgewandelt wird. Nimmt man Ubiquinol jedoch direkt zu sich, profitiert man von einer 7 bis 8 mal höheren Bioverfügbarkeit.
Mit anderen Worten: Bei einem 75-jährigen Patienten können 50 mg Ubiquinol der Einnahme von 400 mg Q10 in der herkömmlichen Form (Ubichinon) entsprechen. Außerdem steigt mit Ubiquinol der Blutspiegel unmittelbar stärker an und bleibt über einen längeren Zeitraum hoch.
Die Vorteile von Ubiquinol (anstelle von Ubichinon)
Ubiquinol…
- …muss nicht erst in die „aktive” Form von Q10 umgewandelt werden.
- …wird vom Körper rasch aufgenommen.
- …kann deshalb seine Funktionen im Stoffwechsel sofort und schneller erfüllen.
- …wird langsamer abgebaut als Ubichinon und bleibt somit länger verfügbar.
- …schützt den Herzmuskel und die Mitochondrien.
- …löst einen Energieschub bei chronischer Erschöpfung aus.
„Wie kann ich meinen Q10-Wert herausfinden?”
Ein „BloodSpot” Test, mit dem man seinen eigenen Q10-Spiegel im Blut selber ermitteln kann, ist leider noch nicht überall im Handel erhältlich. In der Regel kann aber der Hausarzt für ca. 30 EUR eine entsprechende Untersuchung veranlassen. Diese Information — vielleicht gleich kombiniert mit Homocystein und Vitamin D3 Status — kann im Verlauf weiterer Beratungsgespräche zu sehr wertvollen und leicht umsetzbaren Handlungsanweisungen führen.
“HAPPY BERRY!”
Die heilsame Wirkung der Goji-Beere
Tatsächlich gehört die Goji-Beere zu den wichtigsten Pflanzen der traditionellen chinesischen Medizin. Die dort ansässigen Ärzte verschreiben diese Frucht bei Störungen der Durchblutung, Augenproblemen, bei Erschöpfungszuständen, für mehr Fruchtbarkeit und als Aphrodisiakum, bei erhöhtem Blutdruck, Gelenkbeschwerden, Depressionen, bei Krebserkrankungen und allgemeiner Schwäche.
Seit dem Bekanntwerden dieser Frucht in den USA und Europa wurden rund 3.000 wissenschaftliche Forschungsstudien und medizinische Erfahrungsberichte über die wirklich verblüffende Wirkung der bis dahin allgemein unbekannten Goji-Beere veröffentlicht. Die umfassende positive Wirkung für die Biochemie und den Stoffwechsel des menschlichen Organismus und die Reichhaltigkeit dieser Beeren ist zugleich erstaunlich und erfreulich.
So enthält die Goji-Beere beispielsweise 4.000 Prozent mehr Antioxidantien als Orangen sowie mehr Vitamin C als diese. Zudem beinhalten sie mehr Betakarotin als es in Karotten enthalten ist, sie liefert mehr Eisen als ein Steak und mehr B-Vitamine als jede andere Frucht. Sie enthält Polysaccharide, Aminosäuren (alle essentiellen), Fettsäuren, Mineralstoffe und Spurenelemente (wie Zink, Kalzium, Selen, Magnesium), und Unmengen wertvoller sekundärer Pflanzenstoffe, wie Polyphenole und Flavonoide.
Viele Wissenschaftler bezeichneten sie zu Recht als die nährstoffreichste Frucht unseres Planeten oder das stärkste Antioxidant der Welt.
In den Fachkreisen spricht man tatsächlich von einer wahren Gesundheits- und Anti-Aging Sensation. Der bekannte amerikanische Experte Prof. Dr. Dr. Earl Mindell bestätigte nach eingehender Analyse:
„Die Goji-Beere enthält das mit Abstand größte Potential an gesundheitsfördernden Vitalstoffen das mir in meiner Jahrzehnte langen Forschung begegnete. Ihre positive Wirkung auf den Organismus ist unvergleichlich und wird von keiner anderen bisher bekannten Pflanze erreicht.”
Heutzutage wird die Goji-Beere in den USA und Europa in folgenden Bereichen eingesetzt:
- als Schutz vor Zerstörung des optischen Nervs, wenn ein Glaukom vorliegt.
- zur allgemeinen Verbesserung der Augen (aufgrund des hohen Zeaxanthin-Gehalts).
- zur Stärkung des Immunsystems (dank der immunmodulierenden Wirkung der Polysaccaride).
- zur Prävention von Krebserkrankungen oder nach einer Chemotherapie (sehr starke antioxidative Wirkung, Polysaccaride).
- zur Regulierung des Blutzuckerspiegels, z.B. bei Diabetes.
- zur Verringerung der Aufnahme von Cholesterol (durch beta-sitosterol, gegen Arteriosklerose).
- als Schutz vor Neuropathien und degenerativen Gehirnerkrankungen.
- als natürliches Antidepressivum, bei Depressionen und Stimmungsschwankungen.
- zur Steigerung der sexuellen Leistungsfähigkeit bei Männern und als Aphrodisiakum.
Goji-Beeren als Nahrungsmittel
Die wachsende Beliebtheit der Goji-Beere ist auch daran erkennbar, dass in den letzten Jahren immer mehr Bioläden und Reformhäuser verschiedene Goji-Produkte in ihr Sortiment aufgenommen haben. Spätestens seitdem man sogar in Supermärkten beim Streifzug durch die Bio-Abteilung gelegentlich über den einen oder anderen „Goji-Drink” oder „Goji-Müsliriegel” stolpert ist klar: Die leuchtend roten Beeren sind nicht nur äußerst reich an Vitalstoffen, sondern eignen sich durchaus auch zur Zubereitung schmackhafter Speisen und Snacks.
Allerdings kann nicht jedes Goji-Produkt die Erwartungen erfüllen, die auf dem Etikett oder in der Werbung geweckt werden. Gerade bei vorverarbeiteten Produkten wie z.B. Goji-Drinks oder anderen Goji-Snacks stellt sich beim genaueren Blick auf die Inhaltsangabe häufig heraus, dass der tatsächliche Anteil an Goji-Beeren oder -Extrakten einfach zu gering ist, um eine deutlich spürbare Wirkung zu erreichen. Wer Goji bewusst als „Supernahrung” einsetzen will, sollte besser reine Beeren in frischer oder getrockneter Form verwenden. Die dekorativen Beerensträucher lassen sich übrigens auch ohne großen Aufwand im eigenen Garten anbauen. Frische Beeren kann man entweder selber trocknen oder problemlos einfrieren und bei Bedarf auftauen.
Mit ihrem teils süßen, teils erfrischend säuerlich-herben Geschmack eignen sich Goji-Beeren auch in der Küche, z.B. als i-Tüpfelchen in frischen Salaten, als Bestandteil von Marmeladen und Fruchtaufstrichen, als Beigabe im Müsli oder im Dessert, oder ganz einfach pur als Snack für zwischendurch. Getrocknete Goji-Beeren lassen sich auch als Tee aufbrühen: 2-3 Teelöffel pro Tasse bzw. 2-3 Esslöffel pro Kanne ergeben ein kräftiges, vitalisierendes Getränk. Der Experimentierfreude sind hierbei fast keine Grenzen gesetzt. Dem entsprechend vielseitig sind die zahlreichen Rezeptvorschläge, die man im Internet mit dem Suchbegriff „Goji-Rezepte” finden kann.
Damit Goji-Beeren oder Goji-Präparate ihre optimale Wirkung entfalten können…
Goji-Beeren stehen im Verdacht, die Wirkung bestimmter blutverdünnender Medikamente zu beeinflussen. Insbesondere Personen, die Medikamente mit Vitamin-K-Antagonisten erhalten (z.B. Marcumar/Phenprocoumon oder Coumadin/Warfarin), sollten unbedingt ärztlichen Rat einholen, um ein unnötig erhöhtes Risiko für Blutungen zu vermeiden. Der genaue Mechanismus, der dieser Wechselwirkung zugrunde liegt, ist allerdings noch nicht vollständig geklärt. Es ist daher generell Vorsicht geboten, bevor Goji-Beeren oder Goji-Präparate zusätzlich zu gerinnungshemmenden Medikamenten eingenommen werden, egal ob es sich dabei um verschreibungspflichtige Thrombosemittel oder frei erhältliche, scheinbar harmlose Medikamente mit blutverdünnenden Wirkstoffen handelt, wie z.B. Aspirin (Acetylsalicylsäure).
Eine eindeutige, allgemeingültige Empfehlung für oder gegen den Verzehr von Goji-Beeren wird zusätzlich dadurch erschwert, dass deren exakte Zusammensetzung und Wirkstoffkonzentration wie bei allen pflanzlichen Produkten gewissen natürlichen Schwankungen unterliegt. In kritischen Fällen kann bzw. sollte man das Problem der unsicheren Dosierung daher durch die Einnahme von Goji-Kapseln oder ähnlichen Präparaten mit kontrollierter Zusammensetzung umgehen.
Infolge der wachsenden Nachfrage nach Goji-Beeren ist es kaum verwunderlich, dass das Prinzip der Ertragsmaximierung durch den Einsatz von synthetischen Düngemitteln, Pestiziden und anderen Schädlingsbekämpfungsmitteln auch auf Goji-Plantagen zur Anwendung kommt. Untersuchungen des Chemischen und Veterinäruntersuchungsamtes Stuttgart zeigten teils massive Überschreitungen der Grenzwerte für die Pestizidbelastung der Ernte bzw. der fertigen Produkte. In 13 von 15 Proben wurden bedenkliche Rückstände gefunden, wobei sich nicht nur die Rückstände eines einzelnen Pflanzenschutzmittels nachweisen ließen sondern im Mittel jeweils 10 verschiedene Giftstoffe. Viele vergleichbare Studien zeigen, dass diese alarmierenden Ergebnisse leider kein Einzelfall sind. Derartige Verunreinigungen können sich selbstverständlich auch in minderwertigen Goji-Kapseln oder -Extrakten wiederfinden.
Die Angst vor hohen Schadstoffbelastungen ist allerdings kein Grund, komplett auf Goji-Produkte zu verzichten. Stattdessen sollte man — wie in allen Ernährungs- und Gesundheitsfragen — stets kritisch prüfen, ob das Produkt gewissenhaft produziert und kontrolliert worden ist.
Fazit
Die bequemste, zuverlässigste und sicherste Methode, um von der Kraft der Goji-Beere zu profitieren, ist vermutlich die Einnahme hochwertiger Goji-Kapseln oder vergleichbarer Präparate von vertrauenswürdigen Herstellern. Diese bieten zwar nicht das ausgefallene Geschmackserlebnis der reinen Beere, haben dafür aber den Vorteil, dass sie die wesentlichen Bestandteile und Wirkstoffe der Goji-Beere in kontrollierter Dosierung enthalten.
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