Das Coenzym Q10 zählt zu den wichtigsten körpereigenen Substanzen überhaupt, denn ohne Q10 würde die mitochondriale Energieproduktion im Innern jeder einzelnen Körperzelle sofort zum Erliegen kommen. Dies zeigt sich vor allem dann, wenn besonders energiehungrige Organe wie z. B. das Herz mit vorübergehenden oder gar dauerhaften Versorgungslücken zu kämpfen haben. Erschwerend kommt hinzu, dass die körpereigene Q10-Synthese bereits zwischen dem 20. und 25. Lebensjahr stetig abnimmt, und dass der Körper mit zunehmendem Alter immer weniger Enzyme produzieren kann, um das vorhandene Q10 von seiner inaktiven, oxidierten Form (Ubiquinon) in seine bioaktiv-reduzierte Form (Ubiquinol) umzuwandeln. So konnte mittlerweile in unzähligen Studien ein eindeutiger Zusammenhang zwischen den häufigsten „typischen” Herzerkrankungen und einem chronischen Q10-Mangel nachgewiesen werden. Nichtsdestotrotz können natürlich auch jüngere, weitgehend „normalgesunde” Personen, die überdurchschnittlich hohe Anforderungen im Beruf und Alltag zu bewältigen haben, durch die gezielte Einnahme von Q10-Präparaten einen signifikanten Beitrag zum Erhalt ihrer Gesundheit und Leistungsfähigkeit beisteuern.
Warum ist Co-Q10 — insbesondere in seiner bioaktiven Form als Ubiquinol — so wichtig?
Das Coenzym Q10 — oder kurz: Co-Q10 — ist eine körpereigene Substanz mit vitaminähnlichen Eigenschaften, die in den zwei Varianten Ubiquinon und Ubiquinol vorkommt. Ubiquinon ist die oxidierte Form des Coenzyms Q10. Ubiquinol ist die reduzierte, bioaktive Form des Ubiquinons.
Obwohl der Körper Ubiquinon selbst herstellen kann, nimmt die körpereigene Produktion bereits ab dem 20. bis 25. Lebensjahr stetig ab. Da mit zunehmendem Alter auch die enzymatischen Fähigkeiten nachlassen, die zur Umwandlung von Ubiquinon in Ubiquinol notwendig sind, kann eine frühzeitige Nahrungsergänzung erheblich zum Erhalt der Gesundheit beitragen.
Gerade ältere oder chronisch erkrankte Personen können ihren Gesundheitszustand durch die Einnahme von Ubiquinol, der bioaktiven Form von Co-Q10 meist deutlich verbessern. wobei wir im Rahmen dieses Artikels vor allem die positiven gesundheitlichen Effekte einer Q10-Supplementierung bei verschiedenen Herz-Erkrankungen näher unter die Lupe nehmen wollen.
Ohne Ubiquinol käme die mitochondriale Energieproduktion sofort zum Erliegen!
In den Mitochondrien wird ununterbrochen die aus der Nahrung aufgenommene Energie in den körpereigenen Energieträger ATP (Adenosintriphosphat) umgewandelt. Ohne diesen Umwandlungsprozess wäre der Mensch nicht lebensfähig. Dabei ist das Coenzym Q10 als „Elektronen-Transporter” innerhalb der so genannten mitochondrialen Atmungskette entscheidend an der intrazellulären Energieversorgung beteiligt und kommt deshalb in allen Zellen vor.
Der Körper kann allerdings nur die oxidierte Variante des Coenzyms Q10, das Ubiquinon, selbst herstellen. Damit der Organismus das Ubiquinon verwerten kann, muss dieses jedoch zunächst einmal über mehrere enzymatische Schritte in die reduzierte Form von Q10, d. h. in bioaktives Ubiquinol, umgewandelt werden. Der wesentliche Unterschied zwischen der oxidierten und reduzierten Form von Co-Q10 besteht darin, dass sich nur das Ubiquinol für den Ladungstransport innerhalb der mitochondrialen Atmungskette eignet.
Die höchsten Konzentrationen an Ubiquinol sind in denjenigen Organen zu finden, in denen besonders energiehungrige Zellen ihre Arbeit verrichten. An oberster Stelle steht der Herzmuskel, gefolgt von der Lunge und Leber. Aber auch Muskel- und Nervenzellen benötigen überdurchschnittlich viel Ubiquinol.
Die immense Bedeutung von Co-Q10 (Ubiquinol) für eine gesunde Herzfunktion
Am deutlichsten bemerkbar macht sich ein Q10-Mangel bei dem am stärksten von Ubiquinol abhängigen Organ — unserem Herz!
Der Herzmuskel muss pausenlos leistungsfähig sein, um täglich bis zu 10.000 Liter Blut durch die Adern pumpen. Dafür muss das Herz etwa 1 mal pro Sekunde arbeiten (d. h. „schlagen”), und bei starker Belastung auch bis zu 3 mal. So kommen jeden Tag rund 100.000 Schläge zusammen. In anderen Worten: Der Herzmuskel darf im Gegensatz zu den anderen Muskeln des Körpers nie Pause machen, er ist ständig in Aktion, auch während des Schlafes.
Um diese permanente Belastung über viele Jahrzehnte hinweg bewältigen zu können, benötigt das Herz kontinuierlich eine stabile Energieversorgung. Deshalb weist der Herzmuskel eine sehr hohe Mitochondriendichte auf. Eine einzelne Herzmuskelzelle besteht zu rund 40 bis 50 Prozent nur aus Mitochondrien, die unentwegt Energie bilden. Da das Coenzym Q10 für die Energiebildung und -versorgung unentbehrlich ist, wird es häufig als „das Herz-Vitamin” schlechthin bezeichnet, denn:
Ein Mangel an Coenzym Q10 kann also schwerwiegende Folgen für die Herzgesundheit haben. Bereits ab dem 20. bis 25. Lebensjahr nimmt die körpereigene Ubiquinon-Synthese stetig ab. Da die enzymatischen Fähigkeiten mit steigendem Alter ebenfalls nachlassen, ist auch die Umwandlung in das wertvolle Ubiquinol beeinträchtigt. Im Alter von 40 Jahren beträgt der Ubiquinol-Gehalt im Herzmuskel nur noch knapp 70 Prozent, im Alter von 80 Jahren sind es nur noch rund 40 Prozent.
Nutzen von Ubiquinol bei der Bekämpfung von Herz-Erkrankungen
Aktuellen Studien zufolge gibt es v. a. drei Gruppen von Herz-Erkrankungen, bei denen die ergänzende Einnahme von Co-Q10/Ubiquinol besonders sinnvoll oder gar unentbehrlich erscheint:
1. Herzinsuffizienz (Herzmuskelschwäche):
Bei einer Herzmuskelschwäche ist das Herz ist nicht mehr in der Lage, ausreichend viel Blut durch den Körper zu pumpen, wodurch es zu Stauungen im gesamten Blutkreislauf und in der Lunge kommen kann. Patienten klagen beispielsweise über Kurzatmigkeit, Wassereinlagerungen und geringe Belastbarkeit. Untersuchungen zeigen, dass bei dieser Erkrankung meist eine fehlerhafte Energieversorgung im Herzmuskel vorliegt. Besonders Ubiquinol kann die Energieversorgung deutlich steigern und die Herzfunktionen verbessern.
2. Ischämische bzw. koronare Herzkrankheit (KHK):
Bei der ischämischen bzw. koronaren Herzkrankheit beeinträchtigen Kalkablagerungen in den Herzkranzgefäßen (Arteriosklerose) die Blutversorgung des Herzens. Ubiquinol kann hierbei die myokardialen Zellen des Herzmuskels vor den Schäden einer unzureichenden Sauerstoff- sowie Nährstoffversorgung schützen und dadurch die Auswirkungen der Erkrankung lindern.
3. Angina pectoris:
In vielen Fällen ist die Angina pectoris das Symptom einer KHK (s. o.). Anfälle von Enge- und Druckgefühlen in der Brust lösen Atemnot, Schmerzen und Angstzustände aus. Den Anfällen liegt häufig eine körperliche oder seelische Belastung zugrunde. Ubiquinol kann die Herzfunktionen stabilisieren und die Herzmuskelzellen vor den Auswirkungen einer verminderten Blutversorgung schützen.
Studien zum Thema Q10/Ubiquinol und Herzgesundheit
Klinische Studien in den USA und in Europa haben gezeigt, dass Patienten, die neben der üblichen Behandlung der chronischen Herzinsuffizienz zusätzlich ein Q10-Präparat erhielten, ihre maximale Herzleistung wieder erreichten. Schon die Einnahme von 100 mg pro Tag über 3 Monate führte zu einer deutlichen Erhöhung der körperlichen Aktivität.
In klinischen Studien über die Behandlung eines akuten Herzinfarkts wurde gezeigt, dass bei Patienten, die zusätzlich Coenzym Q10 bzw. Ubiquinol einnahmen, das Risiko weiterer Herzprobleme (plötzlicher Herztod, erneuter Herzinfarkt) erheblich gesenkt werden konnte. Auch bei Herzrhythmusstörungen und ischämischen Herzkrankheiten (ischämisch = durch verminderte Durchblutung) unterstützte die ergänzende Gabe von Ubiquinol eine Verbesserung des Krankheitsbildes bis hin zum vollständigen Verschwinden der Probleme.
Weitere Anwendungsgebiete für Ubiquinol bzw. Co-Q10
Abgesehen von den o.g. Anwendungsfällen, die sich v.a. an Personen mit erhöhter Prädisposition für Herz-Kreislauf-Risiko richten, sollte nicht übersehen werden, dass sich die nützlichen Eigenschaften von Co-Q10 bzw. Ubiquinol keineswegs nur auf die Gesundheit und Leistungsfähigkeit des Herzmuskels auswirken, sondern dass sich die gezielte Zufuhr von Ubiquinol auch bei vielen anderen Personengruppen bewährt hat.
Dem entsprechend richtet sich unsere Empfehlung, die eigene Gesundheit und Leistungsfähigkeit gezielt und bedarfsgerecht mit Q10 in seiner bioaktiven Ubiquinol-Form zu fördern, letztlich an alle, die sich durch mindestens eines der folgenden Kriterien angesprochen fühlen:
Wann ist die gezielte Zufuhr von Co-Q10 / Ubiquinol sinnvoll?
- Koronare Herzkrankheit, Angina pectoris
- Herzschwäche (je fortgeschrittener das Stadium, desto ausgeprägter der Mangel)
- Chronische Erschöpfung (Chronic Fatigue Syndrom (CFS); Burnout-Syndrom; Frühjahrsmüdigkeit)
- Chronische Lungenerkrankungen (Asthma; chronisch-obstruktive Bronchitis)
- Lebererkrankungen mit eingeschränkter Syntheseleistung
- Übergewicht (Adipositas), bzw. bei schlechter Fettverbrennung
- bei hohen Cholesterinwerten, wenn Hypercholesterinämie mit Statinen therapiert wird (Statine senken den Co-Q10-Spiegel stark!)
- Diabetes mellitus Typ 2
- Neuropathien (insb. auch bei diabetischer Polyneuropathie)
- Morbus Parkinson (je schwerer, desto größer ist der Mangel/Mehrbedarf an Q10/Ubiquinol)
- Tinnitus (hier finden sich manchmal besonders niedrige Ubiquinol-Spiegel)
- Wassereinlagerungen
- manche Darmbeschwerden, insbesondere chronischer Durchfall
- … und last, but not least, auch im Leistungssport (aufgrund des hohen Energiebedarfs/-verbrauchs)
Coenzym Q10 als bioaktives Ubiquinol — Das Geheimnis liegt in der Resorption!
Wie schon eingangs gesagt, kann das Coenzym Q10 biochemisch in zwei Varianten vorliegen: Die allgemein bekanntere bzw. häufiger verwendete Variante findet sich in Nahrungsergänzungen mit Co-Q10 in seiner herkömmlichen Form als Ubiquinon; diese muss der Körper allerdings zunächst einmal über mehrere enzymatische Schritte in die aktive Form Ubiquinol umwandeln.
Beide Varianten, also sowohl das (oxidierte) Ubiquinon als auch das (reduzierte) Ubiquinol, können grundsätzlich auch über die Nahrung aufgenommen werden. Es ist jedoch leider kaum möglich, den empfohlenen Tagesbedarf an Ubiquinol allein durch den Verzehr normaler Lebensmittel zu decken — und zwar nicht nur wegen der von Natur aus relativ geringen darin enthaltenen Mengen an vollständig reduziertem Q10, sondern auch weil Ubiquinol aufgrund seiner Eigenschaft als Elektronen-Donator relativ schnell zu Ubiquinon oxidiert, sobald es mit der Luft (genauer: Sauerstoff) in Kontakt kommt.
Entscheidend effektiver ist es daher, Ubiquinol direkt einzunehmen. Bei der Auswahl entsprechender Nahrungsergänzungs-Präparate sollten Sie allerdings unbedingt (auch) darauf achten, dass das darin enthaltene Ubiquinol erstens in vollständig reduzierter Form vorliegt und zweitens durch geeignete Herstellungsverfahren „stabilisiert” wurde, um einer vorzeitigen Oxidation entgegen zu wirken.
Die Vorteile sind immens: Nahrungsergänzungen mit Ubiquinol werden bis zu 8-mal besser resorbiert als solche mit Ubiquinon und erhöhen umgehend den Blutspiegel an aktivem Co-Q10. Darüber hinaus ist die Verweildauer des Ubiquinols im Körper länger als die des Ubiquinons, wodurch die positiven Wirkungen länger andauern.
Gerade ältere Menschen, chronisch Kranke sowie Personen mit eingeschränkten enzymatischen Fähigkeiten profitieren daher besonders von einer Einnahme der bereits aktiven Form des Co-Q10, da der Körper das Ubiquinol direkt und ohne weitere Umwandlungsschritte sofort nutzen kann.
Empfehlungen zur Dosierung
Da Ubiquinol ohne weitere Stoffwechselvorgänge vom Körper genutzt werden kann, sollte grundsätzlich diese Form des Coenzyms Q10 für eine Nahrungsergänzung bevorzugt werden.
Um die richtige Dosierung zu finden, sind mehrere Faktoren ausschlaggebend. Junge Menschen sind in der Regel mit Dosierungen bis 50 mg täglich gut beraten. Ab dem 35. bis 40. Lebensjahr oder bei konkreten Beschwerden bzw. Erkrankungen sind 100 mg pro Tag sinnvoll. In vielen Studien berichteten Patienten bereits nach einer 3-monatigen Einnahme von 100 mg Ubiquinol täglich von einer deutlichen Besserung ihrer Beschwerden. Die Einnahme sollte langfristig erfolgen, um die positive Wirkung aufrechtzuerhalten. Bei den hier angegebenen Dosierungsempfehlungen sind Nebenwirkungen auch über einen langen Zeitraum nicht bekannt.
Wenn Sie sich unsicher sind: Der Q10-Wert kann über einen einfachen Bluttest ermittelt werden. Die Grenzwerte liegen zwischen 0,37 mcg/ml bis 2,20 mcg/ml. Viele Ärzte und Wissenschaftler raten zu Zielwerten über 3,0 mcg/ml, speziell bei Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Wassereinlagerungen und Müdigkeit.
Fazit
Ubiquinol fördert die mitochondriale Energieproduktion im Innern jeder einzelnen Zelle und wirkt sich dadurch auch direkt auf die Leistungsfähigkeit des gesamten Körpers aus. Die gezielte Zufuhr dieser bioaktive Form des Coenzyms Q10 hat also sowohl einen unmittelbaren als auch einen nachhaltigen Einfluss auf unsere allgemeine Vitalität und Lebenskraft. Dabei zeigt sich der Nutzen einer guten Q10-Versorgung besonders in denjenigen Organen und Zellstrukturen, wo permanent große Mengen an Energie und Nährstoffen umgesetzt werden müssen — und somit vor allem auch im Herzmuskel.
All dies erklärt auch, warum eine ausreichende Versorgung mit Q10 bzw. Ubiquinol mit steigendem Lebensalter immer wichtiger wird, und warum chronisch kranke Menschen oftmals in besonders hohem Maße von einer Extraportion Ubiquinol profitieren. Nichtsdestotrotz ist eine Nahrungsergänzung mit Ubiquinol aus den o. g. Gründen auch für normalgesunde Erwachsene empfehlenswert, die überdurchschnittlich viel Energie aufbringen müssen, um z. B. besonders stressreiche Lebensphasen oder besonders kraftzehrende, alltäglich wiederkehrende Tätigkeiten dauerhaft in gewohnt souveräner Weise meistern zu können.
(Die pdf-Druckvorlage unserer Supplementa-Monatsnews enthält aus Platzgründen meist nur eine gekürzte Fassung der Texte, die Sie online auf unseren Webseiten lesen können. Die online-Version der entsprechenden Newsletter-Beiträge liefert oft zusätzliche Informationen und wird darüber hinaus auch laufend aktualisiert und/oder ergänzt.)
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