Internationale Top-Nahrungsergänzungen & Bio-Lebensmittel Persönliche Beratung Gebührenfrei anrufen 00 800 / 17 17 67 17

Vitamin D: Warum wir es in höheren Dosierungen brauchen, um gesund zu bleiben (NWzG 47)

NWzG 47: Vitamin D

— Text von: Gabriele Stähler, Heilpraktikerin —

Vitamin D ist eine von Natur aus für unsere Gesundheit unentbehrliche Substanz, die sich sowohl durch ihr unübertroffen breites Wirk- und Anwendungsspektrum als auch ihre ungewöhnlichen Entstehungs-Charakteristika von anderen Stoffen gleicher Gattung gehörig unterscheidet.

Wie funktioniert Vitamin D?

Ungleich andern Vitaminen, die wir in ausreichenden Mengen aus unseren Nahrungsmitteln beziehen müssen, sind wir bei der natürlichen Deckung unseres Vitamin-D-Bedarfes auf das Sonnenlicht des Sommers angewiesen. Denn nur wenn Sonnenstrahlen unsere unbedeckte Haut berühren, bildet sich in unserem Körper durch ein Cholesterinderivat in unserer Haut Vitamin D3 (Cholecalciferol), welches dann an ein Eiweiß gebunden via Blutbahn zur Leber transportiert wird.

Dort, in der Leber, wird es zunächst chemisch umgewandelt — genauer: zu 25-(OH)-D3 hydroxyliert — und, da es auch in dieser Form immer noch nicht wirkungsfähig ist, wiederum auf die Reise zu den Nieren geschickt. Hier geschieht der alles entscheidende Schritt, durch den sich Vitamin D von allen anderen Vitaminen abhebt und das ihm seine große Wirkkraft als potenten, wundersamen ‚Alleskönner‘ verleiht: In den Nieren wird es nämlich zum zweiten Mal hydroxyliert und so durch das Enzym CYP27B1 zu einem Steroid-Hormon (1,25-(OH)-2-D3) umgewandelt.

Nicht als Vitamin aber als Hormon kann Vitamin D per Rezeptor in den Zellkern eindringen, schaltet verschiedene Gene an und aus oder bewegt diese, wenn nötig, Stoffe zu bilden, mit denen sich die Zellen gegen Viren und Bakterien zur Wehr setzen können.

Überall, wo im Körper ein entzündlicher Prozess entsteht, sei es im Darm oder im Gehirn, am Knie oder in der Bauchspeicheldrüse, laden die betroffenen Zellen das in den Nieren aktivierte Vitamin-D-Hormon per Rezeptor in ihr Zellinneres ein, wo es veranlasst, dass bestimmte Gensequenzen ein körpereigenes Breitband-Antibiotikum herstellen — antimikrobielle Peptide, sogenannte Cathilicidine, die die Zellwände von von Mikroben durchbrechen und deren Absterben bewirken.

Die doppelte Schutzfunktion von Vitamin D

Und es kommt noch besser: Viele Körpergewebszellen haben nicht nur Vitamin-D-Rezeptoren, sondern sind dazu auch noch mit dem uns bereits von der Niere her bekannten Enzym CYP27B1 selbst ausgestattet. So brauchen sie nicht auf das aktivierte Vitamin-D-Hormon von den Nieren zu warten, sondern können direkt an Ort und Stelle des entzündlichen Geschehens das inaktive Vitamin D3 in seine aktive Form (1,25-(OH)-2-D3) umwandeln. Das bewährt sich besonders gut, wenn die Nieren nicht mehr ganz so adäquat funktionieren wie z. B. im Alter.

Diese „Doppelschutzfunktion“ von Vitamin-D-Rezeptor und gleichzeitiger Enzymaktivität finden wir vor allem bei den ß-Zellen der Bauchspeicheldrüse, ebenso bei unseren Osteoblasten, die für Knochenreparatur und -wachstum zuständig sind. Auch die Zellen der Blutgefäßwände und des Magens, die Darmschleimhaut einschließlich der Zellen des gesamten gastrointestinalen Bereiches — angefangen von der Mundhöhle, über den Schlund bis in die untersten Bereiche — sowie die Zellen der Prostata, der Brüste, der Placenta aber auch die Gehirnnerven und Makrophagen im Blut haben diese Doppeleigenschaft. Sie alle lechzen nach Sonne, nach reichlich Vitamin D3 und dem Sonnenhormon, um unsere Gesundheit zu schützen.

Vitamin D stärkt unsere Abwehrkräfte

Die Entdeckung des breitgestreuten Vorhandenseins der Vitamin-D-Rezeptoren in fast jeder Körperzelle bedeutete einen signifikanten Durchbruch in der Wissenschaft. Jetzt wurde plötzlich klar, dass Vitamin D nicht nur für gesunde Knochen sondern darüber hinaus auch noch für eine enorme Bandbreite anderer Gesund­erhaltungs­funktionen in unserem Körper verantwortlich ist.

Damit bekam Vitamin D einen brisant neuen Stellenwert in der Medizin. Es wurde populär, erlebte einen neuen Aufschwung in der Forschung, sorgte für positive Schlagzeilen, aber auch für Verwirrung bezüglich seiner Anwendungsmodi durch kontroverse Ansichten zwischen Althergebrachtem und Neuem. Es erforderte Umdenken von jedermann, und Wissenschaftler riefen die maßgeblichen Gesundheitsbehörden zu einer Neuevaluierung der Dosierungs- und Blutreferenzwerte auf.

Nur wenn man Vitamin D bei der Einnahme höher dosierte, zeigten sich seine hervorragenden non-kalzemischen Funktionen: Als erstes Anzeichen eines ausreichenden Blutspiegels hält Vitamin D im Winter die Grippe fern, mindert Ganzkörper-Schmerzzustände, und hebt laut Patientenaussagen nicht nur die Laune sondern macht sich durch ein klareres Denkvermögen bemerkbar.

Des Weiteren förderten Studienergebnisse Folgendes zu Tage:

Bei Dosierungen zwischen 1.000 IU bis 10.000 IU und höher, welche weit über den offiziellen Einnahmeempfehlungen (DRI) von täglich 400 IU bis maximal 800 IU liegen, vermochte Vitamin D sowohl in der Prävention als auch in der therapeutischen Anwendung wahre Wunder zu bewirken: So z. B. bei ca. 16 verschiedenen Krebsarten, bei Diabetes Typ I und II, bei MS, Alzheimer, bei Depression und Demenz, Asthma, Koronaren Herzerkrankungen, Bluthochdruck, Hauterkrankungen und allen entzündlichen Erkrankungen — denn jeder Autoimmunerkrankung und jedem Krebsgeschehen liegt ein entzündlicher Prozess zugrunde!

Es wurde bekannt, dass jeder Tumor Vitamin-D-Rezeptoren in seinen Zellwänden birgt und erstaunlicherweise diese bis in ein recht fortgeschrittenes Stadium aufrechterhält. So hat Vitamin D selbst bei Tumorerkrankungen noch lange die Möglichkeit in den Kern einer solchen malignen Zelle vorzudringen und zeigt hier neben seinen antiviralen und antibakteriellen Aktivitäten zwei weitere besonders exquisite Fähigkeiten: erstens unterbindet es das Wachstum der Blutgefäße, die den Tumor ernähren und zweitens führt es den Zelltod (Apoptose) solch entarteter Zellen herbei und ist somit verantwortlich für die statistische Tatsache, dass die Krebsüberlebensrate bei Tumorpatienten mit hohen Vitamin-D-Serumwerten viel höher liegt als bei denjenigen mit niedrigen Werten.

Ein schnelleres, effizienteres Abwehrsystem mit diesem Wirkungsspektrum und einem körpereigenen Breitbandantibiotikum ohne Nebenwirkungen, entbehrt seinesgleichen. Die Natur hat alles getan, um uns gesund zu erhalten; nun ist es an Ihnen, Ihren Körper auf alle erdenkliche Weise durch Ihren Lebensstil sowie durch gut dosierte Supplementierung schnellstmöglich auf einen ausreichend hohen Vitamin-D3-Blutwert zu bringen.

Was ist ein adäquater Vitamin-D-Blutwert?

Zunächst ist zu sagen, dass zwei in ihrer Funktion unterschiedliche Vitamin-D-Formen im Blut gemessen werden können: 1,25-(OH)-2-D3 und 25-(OH)-D3.

Die in unserem Falle maßgeblich aussagefähige Größe für eine therapeutische Intervention ist einzig und alleine der Wert für 25-(OH)-D3 im Blut.

Nehmen wir an, Sie wollen Ihren 25-(OH)-D3-Wert testen: Entweder bitte Sie Ihren Hausarzt um die Entnahme und Analyse einer Blutprobe zu diesem Zweck, oder Sie wenden sich direkt an ein unabhängiges Labor. — Oder noch einfacher: Wer sich selbst in den Finger pieksen mag, der kann ein Vitamin-D-Testkit per Post bestellen und den Test zuhause selbst durchführen.

Damit Sie zuverlässig Ihre Laborwerte mit Angaben in der Literatur oder Ihren Freunden vergleichen können, ist es wichtig, sich die kleinen Buchstaben mit dem Schrägstrich, die direkt hinter dem 25-(OH)-D3 Ergebniswert stehen, genau anzusehen. Denn ebenso wie beim Wetterdienst die Temperaturen entweder in Graden von Celsius oder Fahrenheit gemessen werden können, so kann auch Ihr 25-(OH)-D3 Serumwert entweder in ng/ml (Nanogramm pro Milliliter) oder in nmol/l (Nanomol pro Liter) angegeben werden.

Der Klarheit wegen beziehen wir uns im weiteren Text bei Serumwertangaben auf die Maßeinheit von ng/ml.

(Dabei entspricht ein 25-(OH)-D3-Wert von 1 ng/ml einem gerundeten Wert von 2,5 nmol/l, wodurch sich beide Maßeinheiten relativ leicht ineinander umrechnen lassen.)

Einordnung des Vitamin-D-Blutserumwerts

Ausgerüstet mit dem notwendigen Grundwissen begeben wir uns nun auf die Suche nach derjenigen Serum-Größenordnung, die man als einen ausreichenden oder normalen Vitamin-D-Blutwert bezeichnen kann. Doch je mehr wir darüber lesen, auf umso mehr verschiedene Meinungen und Richtwertangaben stoßen wir, wobei dann gehäuft festgestellt werden kann, dass Meinungen oft ebenso wenig auf wissenschaftlichen Fakten basieren wie behördliche Richtlinien auf aktuellen Forschungsergebnissen.

Da wird guter Rat sehr wertvoll, denn je nach der Einstufung des Blutserumwertes von gesundheits­behördlicher Seite in entweder ausreichend oder unzureichend oder ernster Mangel, richten sich die anschließende Supplementierung oder therapeutische Massnahme, sprich die Höhe der verordneten Vitamin-D3-Dosis, das Zeitinterwall der Einnahme und noch viel entscheidender für Ihre Gesundheit, ob überhaupt eine Vitamin-D-Einnahme verordnet wird.

Bei einem Vitamin-D-Blutserumwert von 20 ng/ml: Vorsicht vor veralteten Referenzwerten!

Wenn man einen Vitamin-D-Blutserumwert von 20 ng/ml als Referenzwert festlegt, wie es die maßgebliche Institution IOM seit Ende 2010 nochmals bekräftigt hat, dann wären laut einer statistischen Erhebung aus dem Jahre 2012 rund 65% der Gesamtbevölkerung in Deutschland von einem Vitamin-D-Mangel mit seinen vielfältigen gesundheitlichen Konsequenzen betroffen. Nichtsdestotrotz sind bei der Beurteilung hinsichtlich der Blutwerte internationaler Willkür anscheinend keine Grenzen gesetzt:

Obwohl über viele Jahrzehnte von wissenschaftlicher Seite belegt ist, dass bei Werten von 16 ng/ml und niedriger bereits die Knochen weich werden, hält England doch tatsächlich von offizieller Seite her noch an einem Normalwert von 10 ng/ml fest. Da demzufolge selbst bei einem solch klar ersichtlichen Mangel offiziell kein medizinischer Handlungsbedarf gesehen wird, d. h. kein Vitamin D verabreicht werden müsse, lassen die Folgen nicht lange auf sich warten: Laut Statistiken zeigte sich, dass in England bei Kindern, die im Jahre 2014 ins Krankenhaus eingeliefert wurden, dreimal mehr Kinder einen Vitamin-D-Mangel hatten als 4 Jahre zuvor.

Das IOM (Institute of Medicine), und angeschlossen die entsprechenden Institutionen in Deutschland, Österreich und der Schweiz, sind da ein klein wenig großzügiger als die englischen Behörden, halten aber dennoch seit Ende 2010 erneut an dem althergebrachten Wert von 20 ng/ml als diagnostischem Normalwert fest. Würden die meisten von uns wenigstens 20 ng/ml ganzjährlich im Blut aufweisen, so wäre zumindest vor Knochenerweichung geschützt, und viele Personen entgingen ihren peinsamen, diagnostisch schwer einzuordnenden Schmerzzuständen.

Allerdings wurde bereits durch unzählige Studien nachgewiesen, dass viele der sogenannten immun­modulierenden Funktionen von Vitamin D erst durch Serumwerte in Aktion treten können, die z. T. um vieles höher liegen als 30 ng/ml.

Folglich ist die Festlegung von 20 ng/ml als angeblich ausreichend hoher ‚Normalwert‘ äußerst kritisch zu betrachten, denn solch ein unterer Grenzwert schließt alle — neuerlich durch die Wissenschaft entdeckten — schützenden Funktionen von Vitamin D therapeutisch aus, die außerhalb seiner skelettalen oder non-kalzemischen Aktivitäten liegen.

Viele Fachleute fordern einen Vitamin-D-Blutserumwert von mindestens 30 ng/ml

Wie schon oben erwähnt, ist bei einem Wert von 20 ng/ml nicht genügend Vitamin D in unserem Blut vorhanden, um die immunologischen Aktivitäten von Vitamin D sicherzustellen, die einen Schutz vor Krebs, viralen und bakteriellen Infektionen und Autoimmun­erkrankungen erlauben würden.

Daher dringen schon seit mindestens 2009 die Mehrzahl prominenter Vitamin-D-Forscher in großer Einstimmigkeit auf die Behörden ein, doch wenigstens einen Blutserumwert von 30 ng/ml offiziell als ausreichend oder als Serumnormalwert für Vitamin D zu deklarieren, wobei die meisten dieser ExpertInnen aber auch gleich hinzufügen, dass selbst dieser Wert nicht ausreicht, um eine allumfassende Gesundheit auf Dauer zu gewährleisten.

Würden 30 ng/ml als Normalwert angesehen, wären ganze 92% aller Deutschen von einem Mangel betroffen — mit entsprechenden gesundheitlichen Risiken, welche durch die steigenden Raten von Tumor- und Herzerkrankungen, Diabetes besonders bei jungen Menschen, MS und Alzheimer, Asthma, Depressionen, Autismus und Zeugungsunfähigkeit durchaus belegt werden.

Ohne ausreichend Vitamin D funktioniert unser Immunsystem eben nur auf Sparflamme, und sicher hat es einen Sinn, dass die Makrophagen, die Retina unserer Augen und sogar die Spermien von Natur aus reichlich mit Vitamin-D-Rezeptoren ausgestattet sind und demzufolge unser Körper auch reichlich Vitamin D benötigt.

Eigene Erfahrungen mit Vitamin-D-Werten in der Praxis

Durch langjährige Praxiserfahrung zeigt sich anhand der auftretenden Symptome, verifiziert durch Vitamin-D-Bluttests, dass die meisten von uns — egal ob dick oder dünn, jung oder alt — ohne Supplementierung durchschnittlich nur erschreckende 16 bis 17 ng/ml als ihren alltäglichen Vitamin-D-Wert in die Waagschale ihrer Gesundheit zu legen haben.

Jugendliche lassen sich eben lieber von ihren IT-Spielzeugen als von der Sonne bestrahlen. So wundert es nicht, dass entzündliche Gelenkserkrankungen, unerklärliche Schmerzen in allen Muskeln bis tief in die Knochen, Hauterkrankungen und kognitive Störungen besonders bei Jugendlichen stark zunehmen.

Wie bei jedem Übergang von einer neuen Erkenntnis hin zu ihrer allgemeinen Gültigkeit und routinemäßigen Anwendung herrscht in der Öffentlichkeit zunächst ein Informationschaos. So ist es auch bei Vitamin D: Zu wenig oder gar falsche Informationen tragen dazu bei, dass viele der Sonne auf ihrer bloßen Haut ganz aus dem Weg gehen; und dies aus dem Grund, weil sie von Dermatologen gehört haben (und immer noch glauben), dass Sonne Hautkrebs verursacht, ohne die chemische Zusammensetzung ihrer Sonneschutzcremes zu hinterfragen, die z. T. ebenso wie übermäßig intensive „Sonnenbaden” einen nicht zu unterschätzenden Anteil bei der Entstehung von Hautkrebs haben können. — Es ist nämlich schon lange nachgewiesen, dass Melanoma-Patienten, die regelmäßig ein gesundes Maß an Sonnenlicht tanken, eine signifikant höhere Überlebensrate haben als diejenigen, die dies nicht tun.

Wer ist von einem Vitamin-D-Mangel betroffen?

In Deutschland verlassen sich Eltern auf die Verordnungen der Ärzte und versorgen nur ihre Säuglinge maximal bis zu einem Jahr mit minimalen Dosen an Vitamin D. Wenn Ärzte die Einnahme von Vitamin D bis auf ca. 1 Jahr nach der Geburt begrenzen, werden die meisten Eltern zu der Fehlannahme verleitet, dass Vitamin D nun ein für allemal seine Aufgabe erledigt habe, und hören mit der Vitamin-D-Supplementierung ihrer Kinder danach auf. Sie wissen nicht, dass ein niedriger Vitamin-D-Level in den ersten Lebensjahren, aber auch ein Vitamin-D-Mangel bei stillenden Müttern, ein enorm hohes Risiko für den Nachwuchs birgt, in sehr jungen Jahren an Diabetes zu erkranken, wie eine langangelegte Studie aus Finnland zeigte.

Noch tragischer wirkt sich ein unerkannter Vitamin-D-Mangel während der Schwangerschaft auf das spätere Heranwachsen des Kindes aus, denn die Spuren, die eine Vitamin-D-Unterversorgung am Knochenwachstum und an den kognitiven Fähigkeiten hinterlässt, sind irreversibel und bleiben ein Leben lang. Es sollte zu denken geben, dass schon beim Fötus die Vitamin-D-Rezeptoren im Darm ausgebildet sind.

Auch Menschen, die in Nachtschicht arbeiten, bettlägerige Patienten und besonders ältere Menschen in Heimen, die nicht supplementieren, dürfen sich unbesehen eines Vitamin-D-Mangels sicher sein.

Gerade bei älteren Menschen ließen sich durch Vitamin D im Verbund mit Kalziumgaben die Muskeln und Knochen bis ins hohe Alter so stärken, dass die meisten Stürze und Knochenbrüche, die oft Invalidität und einen verfrühten Tod herbeiführen, zu einem enorm hohen Prozentsatz vermeidbar wären. Auch sollte grundsätzlich jeder ältere Mensch Vitamin D zu sich nehmen, da selbst bei Sonnenbestrahlung aufgrund der dünner gewordenen Haut nicht mehr genügend Vitamin D gebildet werden kann und damit eine Unterversorgung vorprogrammiert ist, die übrigens auch zu geistigem Leistungsabfall führt.

Nur wenige von den Übergewichtigen wissen, dass ein gehobener Vitamin-D-Spiegel zum Abnehmen beiträgt, die Insulinresistenz herabsetzt und besonders bei Diabetikern die Depressionsneigung und neuropathische Schmerzrate beträchtlich minimiert.

Manch einer denkt fälschlicherweise durch irreführende Medienaussagen, dass Vitamin D nur ein weiterer neuer Modeschrei auf dem Sektor der Nahrungsergänzung sei und kümmert sich daher erst recht nicht um sein Vitamin-D-Befinden.

Doch wer jahrelang von einer Grippe in die andere stolpert oder die Erkältungen erst gar nicht so richtig los wird, und es dann bereits ab September einmal mit gut dosiertem Vitamin D versucht hat, der stimmt einen wahren Lobgesang an; auch hat Vitamin D besonders bei infektionsanfälligen Kindern mit ewigem Hüsteln und triefenden Nasen schon wahre Wunder gewirkt.

Welcher Vitamin-D-Blutserumwert ist erstrebenswert?

Jeder Gesundheitsgewinn durch Vitamin D ist unzertrennlich mit der Höhe der Dosierung und dem Serumwert verbunden. Wenn dieser Serumwert erst einmal im Keller ist (d.h., so wie bei den meisten von uns irgendwo im Bereich um 16-17 ng/ml herum), dann sollte man möglichst schnell mit einer nicht zu knappen Vitamin-D-Supplementierung beginnen, denn je nach angestrebtem Blutserum-Level und individueller Disposition kann es selbst bei regelmäßiger Vitamin-D3-Einnahme oft mehrere Monate bis zu einem Jahr dauern, bis die Vitamin-D-Speicher aufgefüllt sind und dem Körper wieder einen umfassenden Immunschutz bieten. Sind die Dosierungen nicht hoch genug und die Einnahmezeit zu kurz, stellen sich die gewünschten Ergebnisse nicht ein.

Lag 2009 der von fortschrittlichen Ärzten und Heilpraktikern bei ihren Patienten angestrebte Blutserumwert noch zwischen 30 bis 40 ng/ml, so erwies sich bereits 2011, dass ein Blutwert zwischen 40 bis 60 ng/ml wesentlich ‚gesünder‘ ist.

Angetrieben von viel versprechenden Forschungsergebnissen und der durchaus realistischen Möglichkeit, durch Sonnenbaden im Sommer und durch eine regelmäßige präventive Einnahme von Vitamin-D3-Präparaten die Welt von den Fesseln des Brust-, Prostata- und Darmkrebses und vieler Autoimmun- und Zivilisations-Erkrankungen zu befreien, sieht die medizinische Avantgarde für 2015 einen Zielwert zwischen 60 ng/ml und 80 ng/ml als wünschenswert an.

Auch wenn Institutionen wie das IOM und die DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung) einen Zusammenhang zwischen Vitamin-D-Status und dem Entstehen von „Krebs, Herzerkrankungen, Diabetes, Stürzen, körperlicher Leistungsfähigkeit, Autoimmun­erkrankungen und anderen nicht-skelettalen chronischen Krankheitsbildern“ dementieren (mit der Begründung, die Beweise seien „nicht überzeugend, widersprüchlich und nicht ausreichend“) um daraus einen Empfehlungs-Richtwert für die Höhe der täglichen Einnahme abzuleiten, so zeichnen die Forschungsergebnisse zahlreicher Studien ein ganz anderes Bild.

Übersicht der wichtigsten Studienergebnisse zur Supplementierung von Vitamin D

Bereits 1941 wurde von F. Aperly der Zusammenhang zwischen Sonneneinstrahlung und der Senkung der Krebssterberate diskutiert. 1980 waren die beiden Ärztebrüder C. Garland und F. Garland die ersten, die durch ihre pionierhafte Forschung bezeugten, dass dies insbesondere bei Darmkrebs dem Vitamin D zuzuschreiben war. In einer späteren Studie aus dem Jahr 2007 kam C. Garland zu dem Schluss, dass mindestens 34 ng/ml notwendig sind, um das Darmkrebsrisiko um 50% zu senken.

Joan Lappe zeigte 2007, dass Frauen, die 4 Jahre lang 1.500 mg Calcium und 1.100 IE Vitamin D täglich zu sich nahmen, ihr Risiko überhaupt an Krebs zu erkranken um 60% mindern konnten.

Ende 2014 gab es gut 800 Referenzen in der medizinischen Literatur, die durch Studien belegen, dass sich der Einsatz von Vitamin D alleine sowohl in der Prävention als auch in der Behandlung vieler unterschiedlicher Krebsarten, sowie bei den von der IOM genannten Krankheitsbildern als höchst effektiv erweist, wobei durchgängig die Höhe des Serumwertes und die der Vitamin-D-Dosierung eine entscheidende Rolle spielt.

Hierbei konnte u.a. auch nachgewiesen werden, dass Brustkrebs-Patientinnen, die einen Vitamin-D-Level von mindestens 30 ng/ml oder mehr aufwiesen, eine zweifach höhere Überlebensrate hatten als diejenigen, die nur 17 ng/ml im Blut aufwiesen. Auch bedarf es mindestens 30 ng/ml damit ein bereits vorhandener Krebs nicht weiter streut. Die Erwartungen sind dahingehend, dass bei einer ganzjährlichen Aufrechterhaltung eines Blutspiegels von 42 ng/ml 30% aller Brustkrebs­erkrankungen vermieden werden könnten.

Durch Hochrechnung der bisherigen Ergebnisse wird vorausprojiziert, dass diejenigen Frauen, die entweder durch Sonnenbaden oder/und mit Hilfe von Vitamin-D3-Präparaten es schaffen, ihren Vitamin-D-Blutwert auf 52mg/ml zu steigern und diesen Wert über das ganze Jahr hinweg aufrecht zu erhalten, alleine dadurch ihr Risiko, Brustkrebs überhaupt zu bekommen, um beachtenswerte 50% senken können (2007 Garland, Grant, Mohr und weitere).

Auch für Männer, die sich um ihren Vitamin-D-Blutspiegel kümmern, sieht es für die Prostata gut aus, denn auch Prostatazellen können die aktive Form Vitamin D3, die Krebszellen tötet, in ihrem Inneren selbst synthetisieren. Vitamin D beeinflusst die Aktivität der Androgenrezeptoren und die Androgene ihrerseits üben wiederum einen stimulierenden Einfluss auf die Vitamin-D-Rezeptoren aus. Außerdem hemmt Vitamin D erwiesenermaßen die Metastasierung bei bereits vorhandenem Prostatakarzinom sowie die Proliferation von Prostatazellen.

Allerdings ist sicherlich noch viel Forschung auf diesem Gebiet notwendig, zumal bei Prostatakrebszellen ein Teil des Vitamin-D-Mechanismus noch von anderen prostatatypischen Enzymen und davon abhängig ist, ob es sich bei dem Karzinom um androgen-sensitive Tumorzellen handelt oder nicht.

So zeigte z. B. eine 13 Jahre andauernde Follow-up Studie, dass das Risiko Prostatakrebs zu bekommen in der Gruppe jüngerer Männer im Alter zwischen 40–51 Jahren bei einem Vitamin-D-Mangel (Werte unter 20 ng/ml) wesentlich höher war als in der Gruppe der älteren Männer, wobei auffiel, dass der Prostatakrebs umso aggressiver wurde desto niedriger die Vitamin-D-Blutwerte waren. So kann man folgern, dass Vitamin D bei jüngeren Männern eine höhere Schutzwirkung hat als bei älteren.

Dennoch zeigt eine andere Studie, dass diejenigen (älteren) Männer, die sich am wenigsten der Sonne ausgesetzt hatten, viel früher an Prostatakrebs erkrankten — nämlich bereits im Alter von durchschnittlich 67 Jahren anstatt erst mit durchschnittlich 72 Jahren, wie das bei denjenigen der Fall war, die sich mehr sonnten.

Empfehlungen zur Dosierung von Vitamin D

Es ist hinlänglich bekannt, dass sich aufgrund des Sonnen­einstrahl­winkels in unseren Breitengraden (d.h., in Mittel- und Nordeuropa) während der Wintermonate (d.h., im Zeitraum zwischen Ende Oktober bis Ende April) kein Vitamin D in unserer Haut bilden kann. Da vermutlich auch Sie im Sommer nicht dem entsprechend vorgesorgt haben, indem Sie ihre Oberschenkel und die Oberarme, Ihren Rücken und den Bauch täglich und pur der Sonne entgegengestreckt haben, bleibt Ihnen, um die Serumwerte entsprechend aufzuforsten, keine andere und zuverlässigere Methode übrig, als Vitamin D3 in Form von Kapseln, Tropfen oder Tabletten täglich und meistens über einen längeren Zeitraum zu sich zu nehmen.

Doch wie viel Vitamin D reicht aus, um welchen Serumwert bzw. welches gesundheitliche Ergebnis in Bezug auf Vitamin D zu erreichen?

Tatsächlich ist es schwierig, eine für alle Menschen gleichermaßen „richtige” Dosis festzulegen, denn in der Gleichung Person + Einnahme = Ergebnis gibt es aufgrund der Körperdisposition und der Lebensumstände jedes einzelnen Menschen große individuelle Unterschiede und oftmals auch weitere ‚unvorhersehbare‘ Variablen, die selbst die Wissenschaft erst zum Teil entschlüsselt hat, besonders wenn es sich um nicht so leicht testbare Gendefekte handelt, die eine normale Vitamin-D-Aktivität verhindern.

Die Antwort auf die Frage, in welchen Zeiträumen und bei welcher Dosierung die Vitamin-D-Werte im Blutserum bei einer bestimmten Personen auf welche Höhe ansteigen, hängt letztlich von dem Zusammenspiel vieler, zum Teil höchst individueller Einflussfaktoren ab. Hierzu gehören sowohl „interne / endogene” als auch „externe / exogene” Faktoren wie zum Beispiel:

  • der aktuelle Vitamin-D-Status vor Beginn der Supplementierung;
  • das Alter und das Körpergewicht der Person;
  • das Vorliegen bestimmter Erkrankungen oder Stoffwechselstörungen, welche die Wirkung von Vitamin D behindern;
  • die Einnahme bestimmter Medikamente, welche die Wirkung von Vitamin D behindern;
  • das Vorhandensein diverser Co-Faktoren im Vitamin-D-Haushalt (wobei hier insbesondere ein eventuell vorhandener Überschuss bzw. ein Mangel an Mineralien wie Kalzium und Magnesium bei der Festlegung sinnvoller Unter- und Obergrenzen für die Einnahme von Vitamin D zu beachten ist);
  • die Pigmentierung (d.h. Farbe/Bräunungsgrad) der Haut, sowie ggf. auch deren Dicke/Aufbau — also, ganz allgemein, die individuelle Durchlässigeit bzw. Empfänglichkeit der Haut für Sonnenlicht, das die körpereigene Produktion von Vitamin D anregt; und folglich auch …
  • die Intensität des Sonnenlichts, dem die Person an ihrem jeweiligen Aufenthaltsort unter freiem Himmel ausgesetzt ist bzw. wäre (d.h., abhängig von saisonalen und ortstypischen Wetterbedingungen, je nach Jahreszeit und geografischer Lage);
  • die Häufigkeit, Uhrzeit und Dauer der Sonnenexposition (mitten in der prallen Mittagssonne, oder im sanfteren Morgen-/Abendlicht?), im Zusammenspiel mit individuellen Schutzmaßnahmen gegen eine übermäßig starke Belastung durch schädliche UV-Anteile des Sonnenlichts (Suchen/Schaffen von schattigen Plätzen? Bekleidung oder Sonnenschutz-Creme mit hohem/niedrigen Lichtschutzfaktor?).
ACHTUNG: Nicht zuletzt entscheidet auch, welcher Vitamin-D-Spiegel (d.h., welcher 25-(OH)-D3-Wert im Blutserum) in welchem Zeitinterwall (also wie schnell?) angestrebt wird! — Und daraus erhebt sich wiederum die Frage, …
  • … an welchen offiziellen Richtwerten man sich hierbei orientieren kann;
  • … anhand welcher Kriterien und Überlegungen diese offiziellen Richtwerte überhaupt definiert bzw. festgelegt wurden;
  • … und inwieweit derartige Richtwert-Empfehlungen (die sich prinzipiell stets „nur” an Durchschnittswerten für die Mehrheit aller Betroffenen orientieren können) sich dann letztlich auch auf konkrete Einzelpersonen — d.h. auf Sie! — übertragen lassen.

Untere und obere Richtwerte für die tägliche Zufuhr von Vitamin D als Nahrungsergänzung

Dazu schauen wir uns zunächst die Bedeutung einiger Dosierungs- und Richtwert-Bezeichnungen an: Verzehrsmengen für Vitamin D werden entweder in winzigen Größenordnungen von Mikrogramm (mit der Abkürzung mcg oder µg — nicht zu verwechseln mit mg = Milligramm!) oder auch in so genannten „Internationalen Einheiten” (mit der Abkürzung IE; bzw. auf Englisch „International Units” = IU) angegeben, wobei z. B. 1 µg (= 1 Mikrogramm) rund 40 IU/IE entspricht (bzw. 1 IU/IE = 0,025 µg), und dann in Form von Öltropfen, Tabletten oder als Pulver in Kapseln eingenommen.

Bei den Dosierungs-Richtwerten gibt es zahllose meist aus dem englischen abgekürzte Bezeichnungen, von denen wir hier nur diejenigen besonders beleuchten wollen, die für eine aufgeklärte Einnahme am maßgeblichsten sind:

Da gibt es zum einen den Begriff DRI (dietary recommended intake), oder auch RDA (recommended dietary allowance), welcher nur ein Schätzwert ist und die tägliche Einnahmedosis empfiehlt. Diese Empfehlung zielt darauf ab, die allermeisten gesunden Erwachsenen vor chronischen Mangelerscheinungen zu bewahren. Folglich ist der DRI- bzw. RDA-Wert grundsätzlich niedriger angesetzt als die Mengen, die im Rahmen therapeutischer Interventionen notwendig sein können, um bspw. akute Mangelerscheinungen schnellstmöglich zu beheben oder um einen chronisch erhöhten Grundbedarf zu decken.

Weit höher liegen die Dosisempfehlungen bei der so genannten tolerierbaren Obergrenze (UL, tolerable upper intake level), die für eine Vitamin-D-Anwendung eher von Nutzen ist. Dieser legt seit 2012 fest, dass z. B. jeder Erwachsene ohne ärztliche Aufsicht von behördlicher Seite aus über einen sehr langen Zeitraum getrost 4.000 IE/IU täglich zu sich nehmen kann, ohne unerwünschte Nebenwirkungen wie eine Hyperkalzämie befürchten zu müssen. [Anm. der Redaktion: Die Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat 2023 bestätigt, dass die tägliche Zufuhr von 100 µg Vitamin D (entspr. 4.000 IE) als unbedenklich im Sinne des UL-Richtwerts einzustufen ist, vgl. EFSA Journal 2023;21(8):8145]

Interessant ist nun aber, wie der offizielle Wert für die tolerierbare Obergrenze (UL) von nur 4.000 IE/IU zustande kommt: Als Ausgangspunkt für die Festlegung des oben genannten UL-Werts dient nämlich der so genannte NOAEL-Wert (no observed adverse effects level). Dieser bezeichnet die maximale tägliche Dosierungsgröße, bei der absolut keine Nebenwirkungen wie Hyperkalzämie — gleichgesetzt mit Vitamin-D-Toxizität — zu erwarten sind. Man merke auf, dass diese nebenwirkungsfreie Dosis allerdings nicht auf direktem Wege gemessen werden kann; stattdessen lässt sich der NOAEL-Wert für die tägliche Einnahme von Vitamin D nur auf rechnerischem Wege aus dem so genannten LOAEL-Wert (lowest observed adverse effects level) ableiten, welcher laut einhelliger Meinung fast aller maßgeblichen Behörden bei etwa 250 µg angesetzt wird, d. h. bei rund 10.000 IE. Hierfür hat die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) den o. g. LOAEL-Wert von 10.000 IU/IE mit einem „Unsicherheitsfaktor” von 2,5 heruntergerechnet, so dass „nur noch” die danach verbleibenden 4.000 IE offiziell als einnahmesichere Tagesdosis deklariert werden (vgl. EFSA Journal 2023;21(8):8145)

Einfluss der Tagesdosis auf den Anstieg des Vitamin-D-Spiegels im Rahmen therapeutischer Maßnahmen

Die natürliche Tatsache aber, dass unser Körper innerhalb von ca. 30 Minuten bei Ganzkörper-Sonnenexposition etwa 10.000 IE bis 20.000 IE Vitamin D ganz von selbst produziert, ohne sich dabei Gedanken zu machen, ob dies nun giftig sei oder nicht, wird bei Einnahme-Empfehlungen, die eine Tageszufuhr von 800 IE für Erwachsene als ausreichend erachten, unverständlicher Weise völlig außer Acht gelassen.

Eine höchst beachtenswerte unabhängige Studie aus dem Jahre 2011, unter Mitwirkung von C. Garland, R. Heaney, Leo Baggerly und anderen, an der 3.667 Menschen im Durchschnittsalter von 51 Jahren teilnahmen, demonstrierte, dass sich durch eine tägliche Einnahme von 9.600 IU Vitamin D bei 97,5% aller Beteiligten ein Blutserumwert von mindestens 40 ng/ml erreichen ließ.

Darüber hinaus zeigte die Studie im Detail, dass es vom Vitamin-D-Ausgangsserumwert abhängt, wie sich die Serumanstiegskurve bei gleichhoher Dosis in vivo beim einem Durchschnitt­smenschen verhält. War z. B. der Ausgangswert 10 ng/ml, dann verhalf die Zufuhr von 1.000 IE Vitamin D zu einem Anstieg von 11 ng/ml. Lag der Serumausgangswert bei 30 ng/ml, so stieg dieser um 8 ng/ml pro 1.000 IE zugeführtem Vitamin D, und bei Startwerten um 90 ng/ml lag der Anstieg nur noch bei 1,6 ng/ml pro 1.000 IE. So muss der Körper wohl über einen natürlich eingebauten Mechanismus verfügen, um sich automatisch vor einem exorbitanten Serumanstieg und damit vor Toxizität von relativ hohen Dosen zu schützen.

Durch die Ergebnisse dieser Studie wurde auch festgestellt, dass selbst bei täglicher Einnahme in Größenordnungen von 40.000 IU durchschnittlich nur Serumwerte unter 200 ng/ml entstanden und somit auch bei diesen Einnahmemengen keine Vitamin-D-Toxizität festzustellen war. Diese scheint erst bei monatelanger täglicher Einnahme von 50.000 IU (1250 µg) aufzutreten mit anfänglichen Symptomen wie übermäßigem Durst, Appetitlosigkeit, Metallgeschmack im Mund, Müdigkeit, Gewichtsverlust, Erbrechen etc., die aber rasch abklingen, wenn Vitamin D abgesetzt wird.

Zusammenfassung und Fazit

Auch wenn das „Sonnenhormon” für die meisten von uns keine Schattenseiten hat, ist es besser, vor Einnahmebeginn seine Blutwerte zu testen und anschließend, angepasst an Alter, Körperdisposition, anderweitige Medikamenteneinnahme, Jahreszeit und das angestrebte Ergebnis, die entsprechende Dosis und den Einnahmezeitraum festzulegen. Ratsam ist es, seinen Wert dann nochmals nach 3 oder 6 Monaten zu testen, um zu sehen, in welchem Maße der eigene Körper Vitamin D aufgenommen hat, um danach eine neue individuelle Dosis festzulegen.

Auch wenn jeder Erwachsene und Jugendliche ohne Risiko mit 4.000 IU Vitamin D beginnen kann, was in jedem Falle empfehlenswert ist, so sollten Sie als nun aufgeklärter Vitamin D Insider, anstatt im Dunklen zu tappen, sich zur anfänglichen Evaluierung den fachlichen Rat von aufgeschlossenen Ärzten (oder Heilpraktiker/Innen) einholen und aktiv zunutze machen. So gelingt die Supplementierung am effektivsten, und das gewünschte Ergebnis stellt sich umso schneller ein je gezielter Sie vorgehen.

 

Über den Autor