Die drei Formen des Vitamin B3
Vitamin B3 (Niacin) kommt in Lebensmitteln und in Supplementen in drei
Formen vor: als Nicotinsäure, Niacinamid und Inositol-Hexanicotinat. Die
einzelnen Formen üben unterschiedliche Funktionen auf den menschlichen
Körper aus, überschneiden sich aber auch in ihrer Wirkungsweise.
Cholesterin-Kontrolle
Die Nicotinsäure speziell senkt den Spiegel von verschiedenen Fetten im Blut,
die eine Gefahr für die Entstehung von Arteriosklerose bilden. Gleichzeitig erhöht
die Nicotinsäure den HDL-Cholesterin-Spiegel (das gesunde, schützende
Cholesterin). Sie vermag auch die Blutgefäße zu weiten und den Blutdruck zu
senken. Hierdurch kann das Risiko von Herzinfarkt und Schlaganfall herabgesetzt
werden. Aber auch schon simple Kopfschmerzen kann dieser Effekt
lindern.
Vitamin B3 (Niacin) bei Essstörungen und psychischen Erkrankungen
Niacin wird auch erfolgreich bei verschiedenen Essstörungen (Anorexie,
Bulimie) eingesetzt. Bekannt sind weiterhin die Arbeiten von Dr. Hoffer und
Dr. Osmond, die Niacin bei Schizophrenie-Patienten einsetzten (mit dieser
Arbeit Anfang der 50er Jahre begann der Einsatz orthomolekularer Substanzen
bei psychischen Erkrankungen). Niacin hat einen beruhigenden Effekt, weswegen
es auch bei Angstzuständen eingesetzt wird.
„Niacin-Flush“
Bei der Einnahme von Nicotinsäure muss man mit einer vorübergehenden
Nebenwirkung rechnen, die an sich harmlos ist: dem sogenannten „Niacin-
Flush“. Das ist eine nach etwa 10 Minuten auftretende Hautrötung mit
Kribbeln und manchmal auch mit leichten, harmlosen Schwellungen. Diese
Nebenwirkung tritt im übrigen nur am Anfang auf und schwindet bei regelmäßiger
Einnahme. Um die Nebenwirkungen so gering wie möglich zu halten,
sollte Nicotinsäure nicht auf nüchternen Magen eingenommen werden.
Bei Einnahme von Inositol-Hexanicotinat (“Flush-Free-Niacin”) unterbleibt diese Nebenwirkung.
Dosierung von Vitamin B3 (Niacin)
Dosierungsbereich: 100–500 mg reichen bei gesunden Erwachsenen aus, bei erhöhten
Cholesterinwerten bis 1.000 mg. Höhere Dosierungen von Niacin in der
Form von Nicotinsäure sollten ärztlich überwacht werden. Um den „Flush“ zu
mildern, beginnt man mit 100 mg und steigert die Dosierung über einige Tage
auf den benötigten Wert. Wenn blutverdünnende und/oder blutfettsenkende
Medikamente genommen werden, sollte deren Dosierung angepasst werden,
denn Niacin steigert die Wirkung dieser Mittel.
B-Vitamine wirken gemeinsam
Ratsam ist – wie bei allen B-Vitaminen – die Zufuhr gemeinsam mit den anderen
Vitaminen der B-Familie.