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Vegane Kollagen-Präparate: Ein neuer Weg, um Haut, Bindegewebe und Darmgesundheit zu stärken?

Kollagen ist das meistverbreitete Protein im menschlichen Körper und spielt eine zentrale Rolle für die Gesundheit und Regeneration von Haut, Haaren, Nägeln, Gelenken und sogar der Darmschleimhaut. Doch während herkömmliches Kollagen meist aus tierischen Quellen stammt, gibt es mittlerweile eine revolutionäre Alternative: veganes Kollagen. Was genau ist veganes Kollagen, wie wirkt es, und warum könnte es ein Meilenstein für Gesundheit und Nachhaltigkeit sein?

Warum ist Kollagen so wichtig für unseren Körper?

Kollagenfasern und die daraus zusammengesetzten Bindegewebs-Strukturen fungieren als „formgebendes Gerüst“ für verschiedenste Bereiche im Gewebe des menschlichen Körpers. Somit ist Kollagen u.a. verantwortlich für den Zusammenhalt und die Formgebung unserer …

  • Haut: verleiht Festigkeit, Elastizität und Feuchtigkeit.
  • Haare und Nägel: liefert die Bausteine für starkes, gesundes Wachstum.
  • Gelenke (Knorpel, Kapseln, Bänder uind Sehnen): sorgt für Belastbarkeit und Beweglichkeit sämtlicher Gelenke, d. h. an den Schnittstellen zwischen Knochen und Muskeln.
  • Darmschleimhaut: unterstützt die Regeneration und Stabilität der Darmwand.
  • Organe und Gefäße: sorgt dafür, unsere Organe und Leitungsbahnen am „richtigen“ Platz zu halten.

Die Kollagenproduktion sinkt mit zunehmendem Alter

Etwa ab dem 20. und 25. Lebensjahr verlangsamt sich die Produktion neuer Kollagenfasern. Dadurch sinkt die Gesamtmenge des Kollagens, das unseren Körper und alle darin eingebetteten Gewebe quasi zusammenhält, mit jedem weiteren Lebensjahr um ca. 1,5 Prozent. Allein diese altersbedingte Verringerung der körpereigenen Kollagen-Produktion kann zu sichtbaren Zeichen der Hautalterung, schwächeren Haaren und Nägeln sowie Gelenkbeschwerden führen; und genau hier setzt die Supplementation mit Kollagen-bildenden Nahrungsergänzungen an.

Was spricht gegen die Zufuhr von körperfremdem Kollagen aus tierischen Quellen?

Kollagenreiche Lebensmittel sind üblicherweise schwer verdaulich

Leider sind „komplette“ Kollagenmoleküle bzw. -fasern, die dem Körper von außen über die Nahrung zugeführt werden, schlichtweg „zu groß“ um die Darmwand ungehindert passieren zu können. Deshalb müssen solche körperfremden Kollagene im Zuge diverser Verdauungsprozesse zunächst einmal in ihre Einzelbestandteile aufgespalten werden, bevor diese kleineren Spaltprodukte schließlich über die Darmschleimhaut ins Innere des Körpers transportiert werden können, um dort als „Bausteine“ für die körpereigene Kollagenproduktion zu dienen.

Für die hierbei notwendigen Aufspaltungsprozesse im Verdauungstrakt muss unser Körper nicht nur mehr Zeit investieren sondern in diesem Zuge auch mehr Energie und andere körpereigene Ressourcen (u.a. Enzyme und andere „Hilfsstoffe”) verbrauchen als bei der Verdauung anderer, leichter zerlegbarer Nahrungsbestandteile. — Dies ist übrigens einer der Gründe dafür, warum viele Menschen nach dem Verzehr besonders fleischreicher Mahlzeiten zunächst einmal ein ermattendes Völlegefühl verspüren, so dass sich die stärkenden Effekte solcher Lebensmittel erst nach einer mehrstündigen „Verdauungspause” zeigen können.

Zusätzlich zu (bzw. unabhängig von) diesem o. g. Mehraufwand ist die Zerlegung von körperfremden Kollagenfasern, die im Inneren unseres Verdauungstrakts vor der eigentlichen Aufnahme der darin enthaltenen wertgebenden Einzelbausteine zwingend erforderlich ist, immer auch „verlustbehaftet“ in dem Sinne, dass der menschliche Verdauungstrakt körperfremde Kollagene — ebenso wie viele andere, ähnlich komplex aufgebaute (langkettig vernetzte) Molekül-Konglomerate — selbst unter optimalen Bedingungen fast niemals zu 100% in real verwertbare Mikronährstoffe zerlegen bzw. „umwandeln“ kann, die im Rahmen der körpereigenen Kollagen-Synthese oder für andere Zwecke dienlich wären.

Insbesondere dann, wenn die individuelle „Verdauungsleistung“ alters- oder krankheitsbedingt eingeschränkt ist, mag es also sinnvoll sein, nicht allein auf solche Lebensmittel oder Nahrungsergänzungen zu vertrauen, die besonders viel körperfremdes Kollagen enthalten, sondern die dem Körper stattdessen (d.h. alternativ bzw. zusätzlich zur Einnahme von körperfremdem Kollagen) ganz gezielt auf direktem Wege alle wesentlichen „Einzelbausteine“ zuzuführen, die dieser für die Produktion oder Vernetzung körpereigener Kollagene benötigt.

Kollagen-Hydrolysate: relativ leicht verdaulich, aber nicht vegan!

Aus den o. g. Gründen, bzw. zu diesem Zweck, werden immer häufiger Nahrungsergänzungs-Präparate beworben, die so genanntes Kollagen-Hydrolysat enthalten. Hierbei handelt es sich grob gesagt um „aufgelöste Kollagenfasern“ — d. h.: Kollagen-Hydrolysate werden üblicherweise aus kollagenhaltigen Schlachtabfällen gewonnen, indem die darin enthaltene Gelatine „ausgekocht“ und mit Hilfe weiterer chemischer oder enzymatischer Verfahren weiter aufgespalten wird. Somit sind Kollagen-Hydrolysate nicht vegan.

Folglich sind Nahrungsergänzungen oder Kosmetika, die Kollagen-Hydrolysat enthalten, trotz ihrer o.g. Vorteile im Hinblick auf die Aufnahme und Verwertbarkeit der darin enthaltenen Einzelsubstanzen leider nicht für Personen geeignet, die aus verschiedensten Gründen auf die Verwendung von Tierprodukten oder tierischen Rohstoffquellen verzichten wollen oder müssen.

Vegane Kollagen-Präparate: Besser als Fleisch, Fisch und Kollagen-Hydrolysat?

Eine weitere Möglichkeit zur Unterstützung der körpereigenen Kollagen-Strukturen, die sich insbesondere auch für vegan lebende Menschen eignet, liegt in der gezielten Zufuhr spezieller Vitalstoff-Mischungen als Nahrungsergänzung, die alle wesentlichen Aminosäuren sowie ggf. auch weitere Mikronährstoffe enthält, die der menschliche Körper für den Aufbau und Erhalt seines Kollagen-Gewebes benötigt.

Derartige Vitalstoff-Mischungen sollten im Idealfall alle weiter unten genannten Aminosäuren in einem Mischungsverhältnis enthalten, welches das Aminosäurenprofil von menschlichem Kollagen möglichst „naturgetreu“ nachbildet. Um diese Grundbausteine in der richtigen Weise untereinander vernetzen zu können, muss allerdings unbedingt auch eine ausreichende Versorgung mit Vitamin C und ggf. auch weiteren Mikronährstoffen gewährleistet sein.

Die elementare Bedeutung verschiedener Aminosäuren beim Aufbau von körpereigenem Kollagen

Die unverzichtbare Basis für vegane Kollagen-Präparate liegt, wie schon oben gesagt, in einer präzisen Kombination aus allen 19 (essentiellen und nicht-essentiellen) Aminosäuren, die für die Bildung körpereigener Kollagene erforderlich sind. Hierbei ist zu empfehlen, dass die relativen Mengenanteile in solch einer Aminosäuren-Mischung idealerweise dem Aminosäurenprofil von menschlichem Typ-1-Kollagen entsprechen bzw. dieses nachbilden sollten, weil dieser Kollagen-Typ bis zu 90% des gesamten Kollagens im menschlichen Körper ausmacht. Letztlich spielen jedoch alle hier genannten Aminosäuren eine entscheidende Rolle bei der Gesundheit von Haut, Gelenken, Haaren, Nägeln und vielem mehr. Im Folgenden finden Sie eine Übersicht über die wichtigsten Aminosäuren und ihre Funktionen:

Glycin

  • Der Hauptbestandteil von Kollagen.
  • Unterstützt die Stabilität des Bindegewebes und die Regeneration der Haut.
  • Fördert die Entgiftung und unterstützt die Funktion des Immunsystems.

Prolin

  • Wichtig für die Festigkeit von Haut, Bändern und Sehnen.
  • Hilft bei der Reparatur von geschädigtem Gewebe.

Hydroxyprolin

  • Ein Derivat von Prolin, das die Elastizität und Feuchtigkeit der Haut fördert.
  • Zentrale Rolle bei der Struktur des Kollagens.

Arginin

  • Unterstützt die Wundheilung und die Durchblutung.
  • Fördert die Produktion von Stickstoffmonoxid, das die Gefäßgesundheit verbessert.

Glutamin

  • Wichtig für die Darmgesundheit und die Regeneration der Darmschleimhaut.
  • Unterstützt die Zellteilung und -regeneration.

Leucin, Isoleucin und Valin (BCAA – verzweigtkettige Aminosäuren)

  • Essenziell für den Muskelaufbau und die Regeneration.
  • Unterstützen die Hautstraffung und den Erhalt des Kollagens.

Lysinsalze (wie Lysin und Hydroxylysin)

  • Unverzichtbar für die Kollagenbildung im Körper.
  • Unterstützen die Aufnahme von Calcium und stärken die Knochen.

Alanin

  • Hilft bei der Regulierung des Blutzuckerspiegels.
  • Unterstützt die Energieversorgung der Hautzellen.

Serin und Threonin

  • Wichtige Bausteine für die Feuchtigkeitsbindung der Haut.
  • Fördern die Hautelastizität.

Asparaginsäure und Glutaminsäure

  • Unterstützen die Kommunikation zwischen den Zellen.
  • Fördern die Regeneration von Haut und Knorpel.

Methionin und Cystein

  • Reich an Schwefel, wichtig für die Bildung von Keratin (wichtig für Haare und Nägel).
  • Unterstützen die Entgiftung des Körpers.

Histidin

  • Besitzt antioxidative Eigenschaften.
  • Unterstützt die Gewebereparatur.

Der Schlüssel zum Erfolg liegt in der richtigen Kombination einzelner Aminosäuren und unterstützender Nährstoffe (v. a. Vitamin C)

Das synergistische Zusammenwirken der o. g. Aminosäuren in einem physiologisch sinnvollen Mengenverhältnis ermöglicht es veganen Kollagen-Präparaten, die gleichen Vorteile wie herkömmliches (tierisches) Kollagen oder Kollagen-Hydrolysat zu bieten – von der Hautstraffung über die Gelenkgesundheit bis zur Unterstützung der Darmschleimhaut.

Hierbei sollte allerdings auch bedacht werden, dass unser Körper eine ausreichende Menge an Vitamin C benötigt, um aus einzelnen Aminosäuren schließlich Kollagenfasern bilden und diese untereinander vernetzen zu können. Desweiteren ist Vitamin C auch an der Umwandlung bzw. Herstellung einiger nicht-essentieller Aminosäuren beteiligt.

Desweiteren sollte auch eine umfangreiche Versorgung mit diversen Spurenelementen und weiteren Mikronährstoffen gewährleistet sein, die eine unterstützende Rolle beim Aufbau und Erhalt verschiedenster Bindegewebs-Strukturen spielen. Hier wären u. a. Zink und Kupfer zu nennen, aber auch weitere orthomolekulare Substanzen wie bspw. OPC, MSM, Glucosamin und Chondroitin.

Der Nutzen von Kollagen-Präparaten in der Praxis

Die Wirkung von veganem Kollagen wird durch wissenschaftliche Studien untermauert. In placebo-kontrollierten Untersuchungen konnte festgestellt werden, dass die regelmäßige Einnahme von veganem Kollagen

  • die Hautelastizität verbessert.
  • sichtbare Falten reduziert.
  • die Regeneration von Gelenkknorpeln unterstützt.

Eine Studie mit 90 Teilnehmer*innen zeigte nach 8 Wochen eine Reduktion von Falten um 32,9% – ein beeindruckendes Ergebnis, das veganem Kollagen eine starke Position in der Haut- und Gesundheitsvorsorge verleiht.

Kollagen hält die Haut straff und elastisch

Die „verjüngenden” Effekte einer Kollagen-Supplementierung auf die Haut wurden mittlerweile in vielen placebo-kontrollierten Doppelblind-Studien belegt:

In einer dieser Studien (Proksch 2014) wurde der Einfluss der Kollagenzufuhr auf die Tiefe von Augenfalten (so genannten „Krähenfüßen”) untersucht. Hierbei erhielten die Versuchspersonen täglich 2,5 Gramm Kollagen-Peptide als Nahrungsergänzung. Acht Wochen nach dem Beginn der Supplementierung zeigte sich schließlich, dass sich die Tiefe der Augenfalten um durchschnittlich 18 Prozent verringert hatte, und auch das allgemeine Hautbild hatte sich verbessert.

In anderen Studien wurde festgestellt, dass sich die Einnahme von Kollagen positiv auf die Hautfeuchtigkeit auswirkt (Asserin 2015; Kim 2018).

Veganes Kollagen: Nachhaltig und tierfreundlich

Neben seinen gesundheitlichen Vorteilen punktet veganes Kollagen mit Nachhaltigkeit. Es kommt ohne tierische Bestandteile aus, wodurch nicht nur die Umwelt geschont, sondern auch ethische Bedenken adressiert werden.

Für wen eignet sich veganes Kollagen?

Veganes Kollagen ist ideal für Menschen, die:

  • die Gesundheit ihrer Haut, Haare und Nägel fördern möchten.
  • Gelenkschmerzen vorbeugen oder lindern wollen.
  • Wert auf eine nachhaltige und tierfreundliche Lebensweise legen.
  • eine Alternative zu herkömmlichem Kollagen suchen.

Fazit

Veganes Kollagen bietet eine innovative Möglichkeit, den Körper mit den Bausteinen für ein gesundes und strahlendes Äußeres zu versorgen – und das auf nachhaltige, tierfreundliche Weise. Es kombiniert wissenschaftliche Wirksamkeit mit ethischen und ökologischen Vorteilen, und ist somit eine tolle Innovation für alle, die ganzheitliche Gesundheit und Schönheit schätzen.

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