OPC: Volksmedizin oder Modeerscheinung?
Der französische Entdeckungsreisende Jaques Cartier und seine Mannschaft mussten vor über 400 Jahren infolge nahrungsbedingter Mangelerscheinungen ihre Erkundung Nordamerikas beinahe abbrechen. Ein indianischer Medizinmann gab ihnen ein Getränk, das aus der Rinde und den Nadeln eines Baumes hergestellt war. Nach der Einnahme dieses Extraktes konnten sie die Expedition fortsetzen.
Diese volkstümliche Anwendung wurde seit 1953 von dem Pharmakologen Professor J. Masquelier und seinen Mitarbeitern in Bordeaux wissenschaftlich untersucht. Er isolierte aus der Seepinie (Pinus maritima), wie auch aus den Kernen von Weintrauben eine wirkspezifische Substanzgruppe, die oligomeren Procyanidine (oder auch: oligomeren Proanthocyanidine), kurz OPC genannt.
Noch heute schwört Professor J. Masquelier bei der Rezeptur seines „Original Anthogenol” auf die Kombination von Pinien- und Traubenkern-Extrakten, während andere OPC-Präparate meist nur die wertvollen Bestandteile der Weintraube beinhalten.
Antioxidativer Schutz aus Traubenkernen und Pinie
Umweltbelastungen und eine ungesunde Lebensweise führen zur Bildung aggressiver Schadsubstanzen („freie Radikale“) in unserem Körper. Wirksamster natürlicher Schutzfaktor gegen diese Schädigungen sind Antioxidantien wie z.B. OPC.
Die Aufnahme von OPC aus pflanzlicher Nahrung ist zwar theoretisch möglich, aber die besten natürlichen Quellen (Traubenkerne und Piniennadeln/-rinde) gelten nicht unbedingt als Delikatesse. Da OPC vorwiegend in Schale, Kernen und holzigen Anteilen der pflanzlichen Nahrungsmittel gebunden ist, werden oft genau diejenigen Pflanzenteile mit dem höchsten OPC-Gehalt schon bei der Zubereitung entfernt. Erschwerend kommt hinzu, dass ein großer Teil des darin enthaltenen OPC durch die Verdauungsprozesse nicht gänzlich biologisch verfügbar gemacht werden kann.
Für all jene, die nicht stundenlang auf bitteren Traubenkernen herumkauen möchten und auch eher selten den Drang verspüren, an einem Pinienzweig zu knabbern, bietet sich daher die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln an, welche OPC in hochkonzentrierter Form und mit sofortiger Bioverfügbarkeit liefern.
Nutzen für den menschlichen Organismus
OPC besitzt eine ausgesprochene Bindegewebsaffinität und schützt unseren Organismus vor umweltbedingten aggressiven Schadsubstanzen. Als Antioxidans wirkt OPC 20-fach stärker als Vitamin C und 50-fach stärker als Vitamin E. Bei enger Bindung mit und guter Haftung an Bindegewebe (Kollagen) erhält OPC die Elastizität der Gefäßwände und schützt sie vor Brüchigkeit.
Vorzeitige Alterserscheinungen, wie z.B. Gefäßwandschwächen in den Beinen, frühzeitige Faltenbildung, abnehmende Stresstoleranz und Nachlassen der Sehkraft hängen mit der Durchblutung bzw. letztlich mit der abnehmenden Bindegewebselastizität zusammen.
Durch seine ausgesprochene Anreicherung im Bindegewebe schützt und verbessert OPC insbesondere die Gefäßwandfunktionen. OPC-Einnahme fördert die Blutversorgung des Gehirns und entlastet die Beingefäße durch Erhöhung des venösen Rückflusses.
Beschaffung und Dosierung von OPC
OPC aus Traubenkern- und Pinien-Extrakten wird meist in Form von Kapseln angeboten, deren Inhalt aus einem nicht löslichen Pulver pflanzlichen Ursprungs besteht. Achten Sie bei der Auswahl weniger auf die Menge des Pflanzenextrakts sondern stattdessen vielmehr auf den tatsächlichen OPC-Gehalt, welcher sich je nach Hersteller (und Preis) z.T. stark unterscheiden kann.
Üblicherweise wird die Einnahme von täglich etwa 2 mg OPC pro kg Körpergewicht empfohlen, also rund 100-150 mg bei einem normalgewichtigen Erwachsenen. Dies entspricht 2-3 Kapseln mit je 50 mg OPC (bzw ca. 100 mg Pflanzenextrakt). In einigen Studien wurden auch therapeutische Dosierungen von 400 mg und mehr verabreicht, ohne dass es dadurch zu bedenklichen Nebenwirkungen kam.
Zu den am häufigsten genannten Nebenwirkungen zählt leichte Übelkeit; dies kann meist vermieden werden, indem man die Tagesmenge auf 2-3 einzelne Dosen verteilt und diese jeweils kurz vor oder nach einem kleinen Imbiss oder mit einem Glas Wasser zu sich nimmt. Dies ist ohnehin im Hinblick auf eine kontinuierliche Versorgung empfehlenswert.
Allerdings sollte OPC nicht gleichzeitig mit Milchprodukten eingenommen werden, da dies die Bioverfügbarkeit durch Komplexbildung verringern kann.
Eine Überdosierung scheint äußerst unwahrscheinlich: Es gibt Berichte, nach denen selbst bei einer Einnahme von gut 30 Gramm täglich über einen Zeitraum von 6 Monaten keine negativen Begleiterscheinungen aufgetreten sind. Es ist jedoch zu bezweifeln, dass solch extreme Mengen in jedem Einzelfall sinnvoll und unbedenklich wären.
Bereits an der Untergrenze der hier empfohlenen Dosierung (also ca. 100 mg) kann eine blutverdünnende Wirkung eintreten. Dies mag in vielen Fällen erwünscht sein, sollte jedoch gegebenenfalls mit einem fachkundigen Therapeuten abgeklärt werden, vor allem wenn gleichzeitig bereits andere blutverdünnende Mittel eingenommen werden.
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