Internationale Top-Nahrungsergänzungen & Bio-Lebensmittel Persönliche Beratung Gebührenfrei anrufen 00 800 / 17 17 67 17

Melatonin zum Schutz des Gehirns vor neurodegenerativen Prozessen (NWzG 48)

NWzG 48: Melatonin

„Das Schlafhormon Melatonin schützt das Gehirn vor Freien Radikalen; es schützt die Nervenzellen, indem es direkt in der Zelle wirkt, und es beeinflusst aktiv unsere Gehirnleistung. Haben wir über Nacht einen ausreichend hohen Melatoninspiegel, dann sind wir am Tag konzentrierter, können uns Dinge viel besser merken, und sind allgemein leistungsfähiger.” (Prof. R.J. Reiter)

von Klaus-Dietrich Runow und Prof. Russel J. Reiter

Melatonin bringt Körper und Geist in den richtigen Rhythmus

Melatonin ist ein Hormon, welches direkt im Gehirn (in der Zirbeldrüse) gebildet wird. Der Körper bildet es aus Serotonin und unterschiedlichen Enzymen. Sind diese Substanzen ausreichend vorhanden, produziert das Gehirn Melatonin. Gehemmt wird die Bildung allein durch Licht. Tagsüber sinkt daher der Melatoninspiegel. Erst bei Dunkelheit beginnt die Melatoninproduktion wieder und löst bei uns ein natürliches Müdigkeitsgefühl aus.

Im Laufe der Nacht steigt die Melatoninproduktion, bei älteren Menschen um den Faktor 3, bei jüngeren Menschen um den Faktor 12. Das Maximum wird gegen 3 Uhr morgens erreicht. In der Nacht induziert Melatonin vor allem die Tiefschlafphasen. Durch einen ausreichend hohen Spiegel an Melatonin schlafen wir also tiefer und entspannter.

Warum wir eigentlich schlafen, ist bis heute nicht vollständig geklärt. Sicher ist, dass wir schlafen müssen, um zu überleben. Mangelnder Schlaf bzw. eine unterbrochene Tag/Nacht-Rhythmik und der dadurch verursachte Mangel an Melatonin, ist mit einer Vielzahl von Beschwerden assoziiert. Offensichtlich sind solche Symptome wie Müdigkeit, Konzentrationsstörungen, Erschöpfung und Energiemangel. Ohne ausreichend Melatonin finden wir nicht in einen erholsamen Schlaf.

Aber nicht nur der Schlaf wird verbessert, sondern das Melatonin stimuliert während der Tiefschlafphase auch das Wachstumshormon Somatotropin. Treten Störungen bei der Melatoninproduktion auf, führt das zu einer vorzeitigen Somatopause, ein Mangel an Somatotropin, der zu Muskelabbau, Bindegewebsschwäche und Fettaufbau führt. Wir kennen diesen Zustand aus den Wechseljahren. Der Stoffwechsel wird langsamer, Muskeln werden weniger und die Fettpolster wachsen an. Daher wird ein Melatoninmangel auch mit Übergewicht, Fettleibigkeit und Adipositas assoziiert. Lange Zeit wusste man nur, dass Menschen, die nicht ausreichend gut schlafen, an Gewicht zunehmen. Heute weiß man: Ein niedriger Melatoninspiegel ist dafür verantwortlich.

Ein weiterer wichtiger Melatonineffekt liegt in seiner Wirkung als Antioxidans. Melatonin schützt das Gehirn vor freien Radikalen (die besonders viel im Hochleistungsorgan Gehirn gebildet werden). Hierbei schützt es die Nervenzellen, indem es direkt in der Zelle wirkt.

Dieser Effekt wird in Amerika auch bei der Behandlung von Gehirnerkrankungen, wie Demenz und Parkinson genutzt. Auch nach Schlaganfällen setzen die Amerikaner Melatonin ein, um das Gehirn möglichst umfangreich zu schützen und den Patienten schnell wieder zu mehr Konzentration, Wachheit und Aufmerksamkeit zu verhelfen. Der Heilungsprozess der durch den Schlaganfall entstandenen Schädigungen kann durch das Antioxidans unterstützt werden.

Aber nicht nur die Denkleistung wird verbessert. Auch auf die Stimmung hat Melatonin einen Effekt: Jeder, der die Nacht über schlecht schläft, weiß, dass der normale Tagesablauf ohne erholsamen Schlaf einfach anstrengender ist. Man wird kurznervig, hat weniger Geduld, leidet an Stimmungsschwankungen bis hin zu echten Depressionen. Daher wird Melatonin auch bei der Behandlung von Depressionen eingesetzt.Aber Melatonin hat noch weitere wichtige Vorteile!

Wie Melatonin in unserem Körper wirkt

Schlaf — Einschlafen, Durchschlafen, Ausschlafen

Melatonin lässt unsere biologische Uhr gleichmäßig ablaufen und hilft, unsere Schlafqualität deutlich zu verbessern. In England ist es das am häufigsten verschriebene Schlafmittel für Kinder – denn Melatonin hat keine Nebenwirkungen.

Gehirn — Schutz, Denkleistung, Konzentration, Stimmung

Das Gehirn kann durch unterschiedliche Ereignisse geschädigt werden. Zum Beispiel durch Schwermetalle, altersbedingte Degeneration, durch Entzündungen, Infektionen oder durch einen Schlaganfall.

Liegt die Schädigung im Zwischenhirn (Hypothalamus), kann der normale Schlaf-Wach-Rhythmus nachhaltig gestört werden. Die körpereigene Melatoninproduktion nimmt ab, mit fatalen Folgen: Das Gehirn verliert eine seiner stärksten Schutzsubstanzen. Neben Konzentrationsstörungen und Müdigkeit sind auch Depressionen und Stimmungsschwankungen die Folge. Wird der Mangel an Melatonin nicht behoben, dann nimmt das Hirnvolumen ab. Zudem erhöht sich das Demenzrisiko.

Mitochondrien — Energiemangel, Müdigkeit

Melatonin stimuliert in den Mitochondrien (den Kraftwerken der Zelle) die Antioxidation und die Bildung von Glutathion. Haben die Mitochondrien nicht ausreichend Melatonin zur Verfügung, können sie nicht effizient arbeiten. Dem Körper fehlt es an Energie, Leistungsfähigkeit und Fitness. Durch das fehlende Glutathion wird zudem die körpereigene Entgiftungsleistung minimiert.

Alterungsprozesse — Muskelabbau, Schwäche, Bindegewebe

Nur mit ausreichend Melatonin bildet der Körper genug Somatotropin: Ein Hormon, welches die Muskeln und das Bindegewebe aufbaut und stärkt. Nimmt der Melatoninspiegel ab, sinkt auch der Somatotropinspiegel und der Muskelabbau beginnt. In den USA wird Melatonin als das Mittel gegen Alterungsprozesse beworben.

Immunsystem — Abwehrschwäche

Nach einer Nacht ohne Schlaf ist die Aktivität der Killerzellen um 28 % verringert und die Antikörperbildung beeinträchtigt. Nicht nur wir sind müde, sondern auch unser Abwehrsystem: Das Infektionsrisiko steigt!

Pankreas — Übergewicht, Diabetes und Verdauungsstörungen

Auch die Bauchspeicheldrüse hat Melatonin-Rezeptoren (MT1 und MT2 Rezeptoren). Diese haben einen Einfluss auf den gesamten Stoffwechsel, vor allem den Blutzucker. Deswegen ist ein Mangel an Melatonin auch mit Diabetes, Adipositas und Verdauungsstörungen assoziiert.

Entgiftungsleistung — Entgiftet Fettsenker/Statine und Zellgifte

Melatonin verhindert die Toxizität von Medikamenten und minimiert deren Nebenwirkungen, besonders bei Cholesterinsenkern. Aber auch anfallende Zellgifte, die bei normalen Stoffwechselprozessen entstehen, werden durch Melatonin schneller eliminiert. Es ist ein sehr starkes Antioxidans. Durch die Anregung der Glutathionbildung in der Zelle wird die gesamte Entgiftungsleistung verbessert!

Warum wir einen Melatoninmangel haben

Nach Angaben der International Dark Sky Association leben 99 % der Bevölkerung Europas unter einem lichtverschmutzten Himmel. Bei uns in Deutschland sieht man auch in wolkenlosen Nächten kaum noch Sterne am Himmel. In den Städten sind es kaum mehr als 300 Sterne, die wir noch erkennen können. Früher waren es rund 2.500 Sterne – mit bloßem Auge erkennbar.

Das künstliche Licht, ausgehend von Straßenlaternen, beleuchteten Werbetafeln, Schaufenstern, Autoscheinwerfern und den eigenen Wohnzimmern erleuchtet unsere Straßen.

Auch zu Hause haben wir verschiedenste Lichtquellen: Nachttischlampen am Bett, Fernseher oder Computer benutzen wir häufig, wenn es draußen schon dunkel ist und wir uns entspannen wollen.

Diese eigene Bestrahlung mit Licht am Abend führt dazu, dass das Gehirn die Melatoninproduktion einstellt. Ein Lichteinfall (und sei er auch nur kurz, z. B. bei einem nächtlichen Toilettengang) führt zu einem sofortigen Produktionsstopp von Melatonin.

Daher ist der nächtliche Melatoninanstieg oft nicht gewährleistet. Gerade mit zunehmendem Alter, wenn die Melatoninproduktion abnimmt, ist es schwer, einen ausreichenden Melatoninspiegel zu erreichen. Die Wirkung von Melatonin lässt nach. Mit all den Folgen eines Mangels.

Beschwerden durch Melatoninmangel

  • Erschöpfung, Energiemangel, Müdigkeit und Antriebslosigkeit
  • Aufmerksamkeitsdezit, Konzentrationsstörungen
  • Depressionen
  • Erhöhtes Demenz- bzw. Alzheimerrisiko
  • Verminderung des Hirnvolumens
  • Das Herzinfarktrisiko steigt, der Blutdruck steigt
  • Immunschwäche und häufige Infektionen
  • Fettleibigkeit und Adipositas
  • Beeinträchtigung der Leberentgiftung Stoffwechselstörung (vor allem der Leber und der Bauchspeicheldrüse)
  • Erhöhtes Krebsrisiko

Eine Rückkehr zu Beleuchtungsverhältnissen wie vor der Elektrifizierung ist weder möglich noch wünschenswert. Natürlich hat Licht enorme Vorteile in der Dunkelheit. Genau deshalb ist es aber umso wichtiger zu sehen, wie man die negativen Effekte vermeidet.

Deshalb sollten wir alle uns folgende Fragen stellen:

  • Schlafe ich abends schlecht ein?
  • Leide ich an Einschlaf- oder Durchschlafstörungen?
  • Mache ich nachts gelegentlich das Licht an (z. B. für einen Toilettengang)?
  • Fühle ich mich morgens nicht ausreichend erholt und ausgeruht?
  • Leide ich unter Erschöpfung und Tagesmüdigkeit?
  • Bin ich mit meiner Gedächtnisleistung unzufrieden?
  • Leide ich an Konzentrationsstörungen?
  • Habe ich bereits eine Gehirnerkrankung wie Demenz oder Parkinson?
  • Habe ich einen Schlaganfall hinter mir oder habe ich ein erhöhtes Schlaganfallrisiko?
  • Habe ich Gewicht zugenommen?
  • Nimmt meine Muskelmasse ab?

Je mehr Fragen wir uns mit „Ja“ beantworten können, desto wahrscheinlicher ist es, dass wir unter der Lichtverschmutzung und dem damit einhergehenden Melatoninmangel leiden.

Wenn Sie sich nicht sicher sind: Messen Sie einfach Ihren Melatoninspiegel!

Prof. Russel Reiter und der Umweltmediziner Klaus-Dietrich Runow im Gespräch

Professor Russel J. Reiter gilt als profiliertester Forscher des Melatonin. Professor Reiter beschäftigt sich seit über 5 Jahrzehnten mit der Wirkung von Melatonin und hat zahlreiche Fachinformationen publiziert.

Seine Forschungsergebnisse sind eine absolute Grundlage in der heutigen Melatoninforschung. Das Erkennen der Zusammenhänge von Melatoninmangel und Erkrankungen wie Demenz sind sein Steckenpferd.

Im Interview mit Klaus-Dietrich Runow, Umweltmediziner und Autor des Buches „Wenn Gifte auf die Nerven gehen“, erläutert Professor Reiter die Wirkung von Melatonin auf die Zelle und unseren Tag-Nacht-Rhythmus, den Nutzen von Melatonin zur Schlafförderung und bei Krebs, bei neurodegenerativen Erkrankungen und Entzündungen sowie zur Entgiftung, ebenso wie die Frage der richtigen Dosierung, und ob Kinder, Schwangere oder Menschen mit Autoimmunerkrankungen Melatonin nehmen können.

Klaus-Dietrich Runow
Prof. Russel J. Reiter

Was ist Melatonin?

… weiterer Text folgt …

 

Über den Autor