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Das Long-COVID-Syndrom als Beispiel für die Langzeitfolgen von Virusinfekten (NWzG 52 – Teil 2)

In der jüngeren Vergangenheit kam es immer wieder zu Epidemien, die durch besonders aggressive und schnell übertragbare Viren ausgelöst wurden und weltweit zu zahlreichen Erkrankten und zu vielen Todesfällen führten. Viele dieser Epidemien hatten ihren Ursprung in so genannten „Zoonosen„ — d. h. sie gehen auf Viren zurück, die von Tieren auf den Menschen übergesprungen sind.

– ein Gastbeitrag in zwei Teilen von Dr. med. Udo Böhm –

Teil 2: Das Long-COVID-Syndrom als Beispiel für die Langzeitfolgen von Virusinfekten

Long-COVID, (ME)CFS, und andere Virus-bedingte Nachwirkungen: Die allgemeine Lage

Im ersten Teil meines Beitrags für die Ausgabe 52 aus der Reihe „Neue Wege zur Gesundheit” — siehe Virale Infekte, Immunsystem und Milieu (NWzG 52 – Teil 1) — habe ich bereits ein ganzheitliches Konzept zur Prävention, Behandlung und Nachsorge von durch Coronaviren (oder ähnliche Viren) ausgelöste Infektionskrankheiten beschrieben [1], und in diesem Kontext u. a. auch darauf verwiesen, dass uns mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit in Zukunft weitere Virus-Pandemien bevorstehen werden. Diese „Wahrscheinlichkeit“ wurde nun in einer aktuellen Untersuchung von Grange noch einmal bestätigt [7], weshalb es mir dringend erforderlich erscheint, dass wir uns noch intensiver mit den kurz- und vor allem auch mit den langfristigen Folgen von Virusinfektionen beschäftigen müssen.

Ich werde mich deshalb im Folgenden (d. h., in diesem zweiten Teil meines Gastbeitrags für die NWzG-Ausgabe #52) mit der Vermeidung und der Behandlung von Langzeit- und Spätfolgen von Infektionen mit Coronaviren und anderen Keimen (darunter bspw. auch mit EBV (Epstein-Barr-Virus), Borrelien, o. ä.) beschäftigen, die unter anderem mit den Begriffen Long-COVID-Syndrom, Post-COVID-Syndrom, Chronic-COVID-19-Syndrom (CCS) oder „long haulers“, aber etwas allgemeiner auch mit dem postviralen Fatigue-Syndrom (PVFS) und klassischen Multisystemerkrankungen wie myalgischer Enzephalitis, chronischem Müdigkeitssyndrom bzw. systemischer Anstrengungsintoleranz (ME/CFS/SEID) in Verbindung gebracht werden.

Zur besseren Patientenbetreuung und Erforschung speziell der Langzeitfolgen von COVID-19 schlagen die US Centers for Disease Control and Prevention (CDC) vor, nach Ende der Akutphase einer Infektion mit SARS-CoV-2 ein zweites Krankheitsstadium zu benennen. Dieses zweite Stadium kann 2 bis 5 Wochen nach der Akutphase auftreten und mehrere Organsysteme befallen. Die CDC empfehlen hierfür die Verwendung des Begriffs „multisystemisches inflammatorisches Syndrom (MIS)“.

Daran kann sich dann ein drittes Stadium anschließen, das noch Monate nach der Infektion zu einem Koglomerat verschiedenster Symptome führt, welche mittlerweile unter dem Sammelbegriff „Long-COVID” zusammengefasst bzw. bezeichnet werden.

Ich selbst würde nun meinerseits noch ein viertes Stadium postulieren, über das wir derzeit weitgehend nur spekulieren können: Dieses beschäftigt sich mit den noch in weiter Zukunft liegenden eventuellen Spätfolgen von Virusinfektionen, wie z. B. kardiovaskulären, pulmonalen, psychischen oder neurodegenerativen Erkrankungen, insbesondere wenn weitere Belastungsfaktoren hinzukommen wie z. B. Umweltschadstoffe oder weitere individuelle (genetisch bedingte) Risokofaktoren.

Long-COVID: Die Symptomatik

Die Gesamt-Symptomatik von Long-COVID gleicht weitgehend der des PVFS (postvirales Fatigue-Syndrom), ist der von ME/CFS/SEID sehr ähnlich und entspricht denen von anderen Multisystemerkrankungen bekannten Beschwerden. Passend dazu gab der amerikanische Immunologe Dr. Anthony Fauci in einem Medscape-Interview zu Protokoll [41], dass es außergewöhnlich sei, wie viele Menschen nach COVID-19 ein PVFS entwickeln, das dem ME/CFS/SEID sehr ähnlich ist. Insbesondere „verletzliche“ Patienten würden einfach nicht zu ihrer normalen Energie oder einem normalen Gesundheitsgefühl zurückfinden.

Die häufigsten körperlichen Symptome von Long-COVID bestehen wie auch bei PVFS und ME/CFS/SEID [28–31] in verstärkter Belastungs- und Stressintoleranz sowie in Abgeschlagenheit, Kopfschmerzen, Müdigkeit, Schlafstörungen, Konzentrations­störungen, Störungen der Bewegungs­koordination, eingeschränkter Lungenfunktion mit Dyspnoe, persistierenden Geruchs- und Geschmacksstörungen, Haarausfall, Fieber, Husten, Diarrhö, Übelkeit und Erbrechen.

Da die Infektion mit Coronaviren viele Organe, das gesamte Immunsystem und die Mitochondrien betrifft, kommt es auch zu konkreten organischen Folgekrankheiten, welche vor allem die Atemwege, das Herz-Kreislauf-System, Nervensystem, die Nieren, Leber oder den Darm betreffen können.

Über in größerem Abstand auftretende Spätfolgen kann aktuell wegen der noch überschaubaren Zeitspanne nur spekuliert werden.

So könnte sich beispielsweise (ähnlich wie von anderen Virus-Infektionen bekannt) das Risiko für weitere, sich z. T. erst Jahre später manifestierende Multi­system­erkrankungen wie neurodegenerative, kardiovaskuläre oder pulmonale Erkrankungen erhöhen.

Hierbei werden neben den körperlich orientierten Symptomen von vielen Patienten auch langanhaltende Beeinträchtigungen der psychischen Situation genannt. Dies betrifft keineswegs nur die kurzzeitige Beeinträchtigung einzelner kognitiver Fähigkeiten (Stichwort: „brainfog“ infolge der mit jeder ernsthaften Infektion einher gehenden allgemeinen Erschöpfung), sondern eben auch die Verstärkung aller psychischen Anfälligkeiten bzw. Veranlagungen, die sich in klinisch relevanten Angststörungen, Stimmungsschwankungen, Depressionen und posttraumatischen Belastungsstörungen äußern könnten.

Alles zusammen führt bei vielen Betroffenen auf lange Sicht zu massiven Einschränkungen im privaten, beruflichen und öffentlichen Leben mit Isolation und Einsamkeit.

Long-COVID: Risiko-Bewertung aus epidemiologischer Sicht

Mitte April 2021 hatten wir laut RKI in Deutschland über 3 Millionen dokumentierte(!) COVID-19-Fälle, und im Zusammenhang damit auch mindestens 80.000 Todesfälle. Über 2,5 Millionen Personen galten zu diesem Zeitpunkt als „genesen“ — aber nichtsdestotrotz klagten erstaunlich viele dieser „Genesenen“ Patient/Innen noch monatelang nach ihrer „überstandenen“ COVID-19-Infektion (d. h. nach dem Abklingen der per Schnelltest messbaren Virenlast) über anhaltende Beschwerden.

Gemäß einer Studie von Haverall et al. in Schweden [2] litten 8 Monate nach einem milden Verlauf von COVID-19 noch viele junge Klinikmitarbeiter an mindestens einem Residualsymptom, das sich negativ auf die Arbeit sowie auf das soziale oder häusliche Leben auswirkt. 15 % gaben mindestens ein mittelschweres bis schweres Symptom an. Am häufigsten klagten sie über Anosmie, Müdigkeit, Geschmacksverlust und Dyspnoe. 8 % sahen sich in ihrem Arbeitsleben beeinträchtigt. Insgesamt gaben 15 % an, dass die postviralen Beschwerden ihr soziales Leben stören.

In einer Studie von Jawad und Holdsworth [3] hatten sogar 86 % der Patienten noch Monate nach einer COVID-19-Pneumonie mindestens ein Restsymptom, wobei die Beschwerden unabhängig vom Schweregrad der Erkrankung waren.

Laut Manal et al. [4] litten 8 Wochen nach der Entlassung immer noch 69 % der COVID-Patienten unter Fatigue (d. h., hatten ungewohnt häufig/stark gegen Müdigkeit und Energiemangel anzukämpfen), 53 % unter Atemnot, 34 % beklagten sich über Husten, und 14,6 % zeigten klinisch relevante Anzeichen von Depressionen. 9,5 % wiesen ein erhöhtes C-reaktives Protein (CRP) auf, und bei 38 % zeigten sich pathologische Röntgenbefunde.

In Beobachtungen aus Italien [8] klagten 2 Monate nach Infektionsbeginn 53,1 % der Erkrankten (neben anderen Beschwerden) über Fatigue, ca. 50 % über Gelenk- sowie Brustschmerzen, und 43,4 % über Dyspnoe (Atemnot und/oder Kurzatmigkeit).

Laut Deutschem Ärzteblatt und RKI [10] benötigen 40 % der in Kliniken behandelten Patienten längerfristige Unterstützung, und sogar nach milder COVID-19-Erkrankung sind rund 10 % aller Betroffenen länger als 4 Wochen erkrankt.

Vaes et al. schreiben [13], dass unerwartet viele „milde“ nicht-hospitalisierte COVID-19-Patienten noch Monate nach der Infektion an Beschwerden leiden und signifikant mehr Pflege benötigen. 31 % der Untersuchten galten demnach als pflegebedürftig.

In einer Untersuchung von Sudre et al. [14] dauerten bei 13,3 % der COVID-Patient/Innen die Symptome länger als 28 Tage, bei 4,5 % über 8 Wochen und bei 2,3 % länger 12 Wochen.

Dies veranschaulicht, dass eine Bedrohung unserer Gesundheit durch Viren oder durch die systemweiten Nachwirkungen einer Virus-Infektion auch nach der „erfolgreichen„ Bewältigung der ersten Erkrankungs-Symptome leider nicht „einfach so„ verschwindet.

→ Bitte berücksichten Sie, dass nicht nur Corona-Viren sondern auch viele andere Viren nicht nur das gesamte Immunsystem sondern auch eine Vielzahl anderer Organe-Systeme auf zellulärer Ebene beeinflussen, und dass die dadurch verursachten Störungen z. T. noch mehrere Monate nach dem Abklingen des akuten Infektionsgeschehens nachwirken können.

Inzwischen weiß man, dass nicht nur Erwachsene von Long-COVID bedroht sind, sondern dass mittlerweile auch eine zunehmende Anzahl von Kindern und Jugendlichen an schweren Spätfolgen zu leiden hat.

Diese Erscheinungen werden nach aktuellem Kenntnisstand (anno 2022) einem multisystemischen inflammatorischen Syndrom MIS-C (wobei das „C“ für „children“ steht) oder dem Pediatric Inflammatory Multisystem Syndrome (PIMS) zugeordnet.

Die häufigsten hierfür typischen Symptome sind laut Belay [5], Garcia-Salido [6] und anderen Autoren vor allem Fieber, Müdigkeit, Entzündungen, Magen-Darm-Probleme (z. B. Durchfall, Erbrechen), Hautausschläge, Bindehautentzündungen, kardiale Dysfunktion (z. B. Blutdruckabfall, Schock) und multiple Organbeeinträchtigungen sowie niedrige Lymphozyten, erhöhte Neutrophile, hohes CRP und hohes Procalcitonin.

In den USA sind innerhalb von 10 Monaten seit Beginn der Corona-Pandemie schon mehr als 2.000 Kinder und Jugendliche an einem MIS-C erkrankt. Es wird wahrscheinlich durch eine verzögerte überschießende Immunantwort ausgelöst und bricht im Durchschnitt 27 Tage nach Beginn der COVID-Symptome aus. Häufig fehlen aber auch vorherige COVID-19-Symptome. Ältere und vorher gesunde Kinder sind häufiger betroffen.

Im Verlauf der o. g. Studie hatten rund 90% der COVID-Patient/Innen mit Beschwerden an mindestens 4 Organen zu kämpfen.

Abgesehen davon …

  • kam es bei 53% zu gastro-intestinalen Symptomen;
  • kam es bei 54% zu Blutdruckabfall oder Schock;
  • kam es bei 30% zu Herzproblemen (inkl. Myokarditis und Aneurysma);
  • mussten rund 58% auf der Intensivstation mit vasoaktiven Medikamenten, Corticosteroiden und Immunglobulinen behandelt werden;
  • wobei letztlich 1,4% der Patient/Innen während der Studie verstarben. (Aus heutiger Sicht würde man sicherlich zu Recht annehmen dürfen, dass diese 1,4% nicht unbedingt wegen sondern vielmehr mit/während ihrer COVID-Infektion verstorben sind.)

In diesem Kontext möchte ich noch einmal daran erinnern, dass sich neben den organischen Symptomen bei Long-COVID-Patienten häufig psychische Auffälligkeiten finden. Auch diesbezüglich gibt es zunehmend belastbare Untersuchungen.

In einer Studie von Halpin et al. [11] mit Corona-Überlebenden, die im Mittel 48 Tage poststationär nach der Entlassung untersucht wurden, kam es neben Atemnot am häufigsten zu Fatigue. 72 % der Patienten, die auf der Intensivstation betreut wurden, und 60,3 % der Patienten, die auf der Normalstation behandelt wurden, entwickelten Fatigue. Sehr häufig zeigte sich auch psychologischer Disstress (46,9 % bzw. 23,5 %) mit klinisch signifikantem Abfall der Parameter im EQ-5D-Lebens­qualitäts-Fragebogen um 68,8 % bzw. 45,6 %.

Laut Taquet et al. [12] beträgt bei COVID-19 Patienten die Inzidenz einer neurologischen oder psychiatrischen Diagnose in den 6 Monaten nach der Erkrankung 33,62 %, wobei 17 % über eine Angsterkrankung klagten und 12,84 % erstmals eine derartige Diagnose erhielten. Das Gesamtrisiko für Angsterkrankungen und Stimmungsschwankungen war somit insgesamt um 44 % höher als bei Patienten mit anderen Atemwegserkrankungen. Zudem traten die genannten Störungen bei schweren Verläufen häufiger auf.

Auswertungen von Versicherungsdaten ergaben zum Beispiel für Bayern, dass 2020 während der Corona-Pandemie deutlich mehr Menschen mit Depressionen und Ängsten aufgefallen waren als zuvor [15].

Nach Auskunft von Frau Dr. Charitini Stavropoulou von der City Universität London ist über alle Studien hinweg das ME/CFS/SEID das am häufigsten beobachtete Symptom von Long-COVID [18]. Auch das Fatigue-Zentrum der Berliner Charité geht davon aus, dass die Hälfte der Long-COVID-Patienten die Kriterien für ein ME/CFS/SEID erfüllt. Es ist zu befürchten, dass in Deutschland bald bis zu 100.000 CFS-Patienten leben werden [18].

Ursächliche und begleitende Faktoren bei Long-COVID: ein Teufelskreis!

Da Long-COVID erst seit kurzer Zeit beschrieben wird, lassen sich bezüglich möglicher Ursachen, Langzeitfolgen und bleibender Schäden noch keine vollständigen Aussagen treffen. Allerdings kann bei der Erforschung dieser Faktoren auf zahlreiche Daten zum PVFS und zu ME/CFS/SEID zurückgegriffen werden.

Neben den Symptomen sind auch die Ursachen und Auslöser von Long-COVID denen bei ME/CFS/SEID sehr ähnlich.

Bei ME/CFS/SEID gilt eine vorangegangene Infektion (z. B. mit EBV, Enteroviren, Lyme, Dengue, Q-Fieber) als einer der wichtigsten Auslöser (bei 70–80 % der Fälle). Verschiedene Trigger können die Entstehung bzw. das Ausmaß der Erkrankung verstärken. Langfristig treten meist Dysregulationen mehrerer Stoffwechselsysteme mit Autoimmunreaktionen, mitochondrialen Dysfunktionen, Störungen im psycho-neuro-endokrino-immunologischen System und oxidativem Stress auf [28–31].

Es gilt als gesichert, dass es sich bei Long-COVID um eine Multisystemerkrankung handelt. Ursächlich scheint eine Kombination mehrerer gemeinsam auftretender Faktoren zu sein, die sich gegenseitig triggern und zu Störungen in multiplen Stoffwechselsystemen führen. In diesem Modell lässt sich Long-COVID als eine komplexe und chronisch verlaufende Erkrankung erklären. Sie geht mit Entzündungen, oxidativem Stress, Störungen in der psycho-neuro-endokrino-immunologischen Achse, Störungen im zellulären Energiestoffwechsel in den Mitochondrien und mit einer Zustandsverschlechterung nach Belastung einher.

Besonders der Teufelskreis aus Entzündungen, Immunreaktionen, oxidativem Stress und mitochondrialer Dysfunktion wird dabei präventiv und therapeutisch oft vernachlässigt.

Vor allem die Mitochondrien beeinflussen den Verlauf von Virusinfektionen erheblich.

Die Mitochondrien sind essenziell für eine gute Energieversorgung, steuern den Stoffwechsel von Kohlenhydraten, Eiweißen sowie Fetten und sind unter anderem an der Regulation des Immunsystems sowie der Zellerneuerung beteiligt. Sie agieren in der Zelle einerseits als physiologische Radikal-Produzenten, sind aber andererseits sehr anfällig für oxidativen Stress, der wiederum zu Inflammation und Mitochondrien-Dysfunktion führt. Zudem werden sie von den Viren direkt angegriffen und geschädigt, insbesondere auch in Immunzellen und Thrombozyten [16,19-27].

Die mitochondriale Dysfunktion führt insgesamt zu:

  • weniger Energie über oxidative Phosphorylierung mit kompensatorisch erhöhter aerober Glykolyse unter Lactatbildung (vgl. Warburg-Effekt)
  • mehr Sauerstoff-Radikalen (ROS) und Eisen-Überladung
  • zunehmender Entzündung
  • weniger antiviralen Signalen durch die Mitochondrien mit Hemmung antiviraler Immunprogramme und insbesondere der Interferonbildung
  • Verschiebung der Balance zwischen Mitochondrien-Fusion und -Fission in Richtung Fusion (Fission und Fissionsaktivator DrP1 reduziert), mit:
    • weniger Autophagie bzw. Mitophagie über das Ubiquitin-Proteasom-System
    • weniger Zellschutz und weniger Mitochondrien-Erneuerung
    • besserer Virusreplikation
    • Nutzung der Mito als „Doppelmembran-Vesikel“ durch Viren zum Transport

Weitere derzeit bekannte „ätiologische” Faktoren

Zu den weiteren derzeit bekannten ätiologischen Faktoren zählen auch bei Long-COVID:

  • Vorbestehende Stoffwechselschwächen und -störungen, die die Entwicklung von Long-COVID erleichtern
  • Reaktivierung und Triggerung des Immunsystems durch verschiedene physische und psychische Stressoren, z. B. frühere Antibiotikatherapie und andere Schadstoffe (mit chronischen Entzündungen und eventuell mit Autoimmun-Reaktionen)
  • Genetische Faktoren (z. B. Polymorphismen im antioxidativen System und in der Biotransformation) und epigenetische Einflüsse

Im Allgemeinen steigern hohes Alter sowie Vorerkrankungen die Anfälligkeit für einen schweren Verlauf von COVID-19 und für Spätfolgen wie Long-COVID. Zu den belastenden Vorerkrankungen zählen beispielsweise laut Kohler [9] viele Volkskrankheiten wie Diabetes, Adipositas, Lungenerkrankungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Bluthochdruck.

Das National Institute for Health and Care Excellence [17] führt als Gründe für Long-COVID vor allem in Bezug auf Atemwegssymptome funktionelle Einschränkungen infolge von Alter, Rauchen und Co-Morbiditäten sowie ein Vitamin-D-Defizit an. Hinzu kommen als weitere Risikofaktoren Hospitalisierung, Dyspnoe, Sauerstoffbedarf und die Zahl der Symptome bei der Ersterkrankung. Wobei wiederum erstaunlich ist, wie viele Long-COVID-Patienten bei der Erstinfektion nur leichte Symptome aufwiesen (vgl. Kapitel zur Epidemiologie, s. o.).

Wir können auch davon ausgehen, dass bei Long-COVID — ähnlich wie bei der akuten Infektion mit Corona-Viren — Schadstoffbelastungen eine Rolle spielen.

Diesbezüglich ist gesichert, dass es bei Rauchern doppelt so häufig zu progredienten Verläufen von COVID-19-Infektionen kommt wie bei Nichtrauchern. In Gegenden mit hoher Belastung durch Schwermetalle sowie Feinstaub sind die Raten an Infektionen mit Corona oder ähnlichen Viren sowie die Sterblichkeit an COVID-19 und früher an SARS-CoV deutlich höher als in schadstoffarmen Gebieten. So hatten beispielsweise mit SARS Infizierte ein um 84 % erhöhtes Risiko, an der Infektion zu sterben, wenn sie in Regionen lebten, die eine moderat höhere Luftverschmutzung aufwiesen. Die höheren Erkrankungs- und Mortalitätsraten kommen unter anderem dadurch zustande, weil die Schadstoffe Entzündungen, Radikalbelastungen und Störungen der Barrieren sowie des Immunsystems verursachen [32–37].

Es scheint auch ein Zusammenhang zwischen Schadstoffbelastungen und der mit Long-COVID assoziierten Krankheit ME/CFS/SEID zu existieren. Hierzu gibt es zwar nur wenige direkt vergleichende Studien, aber zahlreiche Untersuchungen sehen eine Verbindung und eine starke Ähnlichkeit zwischen ME/CFS/SEID einerseits und MCS (multiple chemische Sensitivität) oder EMS (elektromagnetische Sensitivität) andererseits. Dies lässt den dringenden Verdacht aufkommen, dass ME/CFS/SEID und MCS/EMS zumindest nahe verwandt sind bzw. dass Umweltfaktoren ME/CFS/SEID fördern und sich dann in MCS oder EMS äußern [38-39].

Bezüglich der psychischen Symptome wird auch bei Long-COVID (ähnlich wie bei ME/CFS/SEID oder MCS/EMS) diskutiert, ob sie tatsächlich Folgen der Infektion sind oder ob gar kein direkter Zusammenhang vorliegt oder ob gegebenenfalls nur bestimmte besonders „sensible“ Personen betroffen sind und ob begleitende Faktoren die Entwicklung der psychischen Symptome fördern.

Ich gehe mit hoher Sicherheit davon aus, dass bei der psychischen Symptomatik ein direkter Zusammenhang mit der vorausgegangenen Virusinfektion vorliegt. Weiterhin glaube ich, dass frühere Traumatisierungen sowie die Beschwerden und die biopsychosoziale Belastung [3] durch die Erstinfektion, aber auch die Ungewissheit über den weiteren Verlauf der Krankheit zu Angstzuständen, depressiven Verstimmungen oder gar posttraumatischen Belastungsstörungen führen können.

Insbesondere Patienten mit Vorerkrankungen leiden verstärkt unter Stress und Angst mit einer Erhöhung des adhärenten und dysfunktionalen Sicherheitsverhaltens sowie der subjektiven Risikowahrnehmung, weil sie sich vor einem schweren Verlauf einer COVID-19-Infektion fürchten. Hinzu kommen können Angst vor Arbeitslosigkeit, Pflegebedürftigkeit oder Hilflosigkeit sowie allgemeines Misstrauen. Viele fühlen sich auch im Stich gelassen.

Insgesamt sprechen die vorhandenen Daten, die direkte Nähe zur vorausgegangenen Infektion und die Häufigkeit der psychischen Symptome (vgl. Kapitel zur Epidemiologie, s. o.) für einen klaren Zusammenhang mit der Virusinfektion.

Die psychischen Beschwerden „rund um Long-COVID“ lassen sich auch relativ einfach von klassischen Depressionen abgrenzen. Diese treten nicht im direkten Zusammenhang mit Infektionen auf und verlaufen üblicherweise ohne Schmerzen oder immunologische oder sonstige organische Folgen. Hinzu kommt, dass sich die Erschöpfung als Folge einer Depression im Gegensatz zu den Beschwerden bei Long-COVID meist durch Training bessert. Auch zeigen sich keine stärkeren objektiven Einschränkungen im Ergometertest, keine Zeichen für Entzündungen und oxidativen Stress sowie keine mitochondrialen Dysfunktionen, wobei die Cortisol-Spiegel eher erhöht sind.

Und natürlich darf man nicht übersehen, dass grundsätzlich alle geschwächten und aufgrund vorbestehender organischer sowie psychischer Traumen besonders „sensitive“ Personen empfindlicher auf neue Belastungen reagieren. Sie überschreiten schneller ihre individuelle Ressourcen-, Toleranz- und Verträglichkeits­schwelle, weshalb sie verstärkt zu organischen und psychischen Symptomen neigen. Dieses Phänomen könnte man aus meiner Sicht mit dem beispielsweise von Genius und Lipp genutzten Begriff „Toxicant Induced Loss of Tolerance“ (TILT) gut erklären [40].

Maßnahmen rund um Long-COVID

Derzeit gibt es sowohl in der universitären als auch in der komplementären Medizin noch keine einheitlichen Vorgehensweisen bezüglich Long-Covid.

In der universitären Medizin beschränkt man sich weitgehend auf die Überwachung sowie die Behandlung von schwereren Symptomen und Notfallsituationen (z. B. mit Hydrocortison) sowie auf klassische Reha-Maßnahmen. Das ist meiner Meinung nach nicht ausreichend und berücksichtigt zu wenig das Abwenden eventueller Langzeitfolgen und die individuelle Situation sowie die Bedürfnisse der Patienten. Deshalb stelle ich hier ein strukturiertes Gesamtkonzept vor, das jederzeit der organischen sowie psychischen Symptomatik und dem klinischen Zustand des einzelnen Patienten angepasst werden kann.

Konventionelle Unterstützungsmaßnahmen

Natürlich sollte übergeordnet ein System mit professionell durchgeführten Long-COVID-Sprechstunden und -Selbsthilfegruppen sowie mit Reha-Maßnahmen etabliert werden. Hier können Long-COVID-Patienten beispielsweise Schmerzmittel und andere dringend benötigte Medikamente sowie Ergotherapie oder Geruchs- und Geschmackstraining erhalten.

Besonders wichtig ist es, Patienten mit vorbestehenden oder durch die Infektion neu hinzugekommenen psychischen Belastungen ernst zu nehmen, Verständnis für ihre Situation zu entwickeln und ihnen bei Bedarf psychologische Unterstützung und neuropsychologisches Training anzubieten [9]. Zu den begleitenden Maßnahmen zählen hierbei auch die Betreuung und Anleitung zur Selbsthilfe einschließlich eines Lernprozesses, mit beschränkten Energiereserven zu leben, ausreichende Ruhepausen einzulegen, fordernde sportliche Aktivitäten zu vermeiden, sich im Alltag zu entlasten (z. B. im Haushalt, am Arbeitsplatz) und mit Stress besser umzugehen.

Lebensstil und Ressourcen-Stärkung

Als wohl wichtigsten essenziellen Baustein des Konzepts möchte ich an die im Vorgängerartikel bereits beschriebenen Basics [1] wie gesunder Lebensstil mit vollwertiger Ernährung und Reduktion von Schadstoffen sowie Stärkung von Barrieren, Ressourcen, Immunsystem und Mitochondrien erinnern, welche schon im Rahmen der normalen Virustherapie zum Standardprogramm zählen sollten. Die Durchführung dieser Basics ist insbesondere präventiv im Vorfeld von Virusinfekten und in der Prävention sowie Therapie von Long-COVID notwendig.

Funktionelle Ernährungsmedizin

Einen selbstbewussten und zunehmend wichtigen Platz in dem „Gesamtkonzept Long-COVID“ nimmt die funktionelle Ernährungsmedizin (Orthomolekulare Medizin) ein. Sie beschäftigt sich seit Langem intensiv mit den verschiedenen Multisystemkrankheiten und ihren biochemischen Zusammenhängen. Sie verfügt deshalb über eine entsprechende praxiserprobte Kompetenz, die auch bei Long-COVID gut genutzt werden kann. Zudem kann sie wunderbar und bei korrekter Anwendung auch nebenwirkungslos mit anderen universitären sowie naturheilkundlichen Maßnahmen kombiniert werden und deren Effekte positiv verstärken.

Ich gehe hier nur kurz noch einmal auf die verschiedenen Möglichkeiten ein, welche verständlicherweise dann am effektivsten wirken, wenn sie möglichst bei allen Risikopatienten und schon in direktem zeitlichem Zusammenhang mit der Virus-Erstinfektion angewandt werden.

Grundsätzlich gilt, dass für eine gute Funktion des Gesamtstoffwechsels und seiner einzelnen Teile eine Pflege sowie Stärkung der vorhandenen individuellen körperlichen sowie psychischen Ressourcen und eine optimierte Versorgung mit Makro- sowie Mikronährstoffen unbedingte Voraussetzung für den Erfolg aller Maßnahmen sind. Deshalb muss die Versorgung mit Nährstoffen an den erhöhten Bedarf angepasst werden, der als Folge von Virusinfektionen sowie Long-COVID entsteht. Zudem müssen jegliche bestehende Mikronährstoffdefizite möglichst schnell mit einer (parenteralen) Hochdosis-Therapie beseitigt werden.

Zusätzlich können einzelne durch Long-COVID direkt sowie indirekt betroffene Stoffwechselwege und Organsysteme ganz gezielt präventiv sowie therapeutisch und zur Reduzierung des Risikos für Spätfolgen mit Mikronährstoffen angegangen werden. Am Beispiel der Mitochondrien, des Immun- und Entzündungssystems, Redoxsystems und des Neurotransmitterstoffwechsels darf ich hier die Effekte auf einige der bei Long-COVID wichtigsten dieser Wege verdeutlichen.

Mitochondrien

Eine gezielte Betreuung der Mitochondrien wird in der Praxis derzeit in erster Linie von Orthomolekulartherapeuten betrieben. Mitochondrien sind aus biochemischer und physiologischer Sicht bedeutende Schaltstellen im Stoffwechsel mit vielen essenziellen Aufgaben. Sie sind wegen ihrer Komplexität leider sehr anfällig für allgemeine Störungen und für Angriffe durch Viren. Sie können aber bei entsprechender Kenntnis präventiv und therapeutisch in einen guten Funktionszustand gebracht werden, wozu primär eine optimierte Versorgung mit denen in den verschiedenen mitochondrial ablaufenden Prozessen benötigten Mikronährstoffen nötig ist.

Dazu zählen insbesondere B-Vitamine, Alpha-Liponsäure, L-Carnitin, Coenzym Q10, PQQ, Eisen, Magnesium, Schwefel und vernetzte Antioxidantien.

Entzündungen und immunologische Dysbalancen

Üblicherweise können Dysbalancen des Immun- und Entzündungssystems auch im Zusammenhang mit Long-COVID auf Dauer mit Maßnahmen der Lebensstilmedizin und mit Mikronährstoffen gut betreut werden. Dies gilt nur, wenn keine akuten Krisen oder sonstige Notfallsituationen vorliegen, die aggressivere Maßnahmen wie z. B. den Einsatz von Hydrocortison erfordern.

Bewährt haben sich hier insbesondere Vitamin D, Vitamin C, einfach und mehrfach ungesättigte Fettsäuren, Zink, verschiedene Aminosäuren, sekundäre Pflanzenstoffe (insbesondere aus den Gruppen der Polyphenole sowie Terpene) und Mikrobiotika.

Redoxsystem und erhöhte Radikalbelastung

Die notwendige Homöostase zwischen Radikalen und Antioxidantien wird im gesunden Organismus gut geregelt, ist aber bei Long-COVID zunehmend gestört. Die Erhaltung oder Wiederherstellung dieser Homöostase stellt ein Alleinstellungsmerkmal der orthomolekularen Medizin dar, weil sie über die notwendige Erfahrung über den korrekten Einsatz von Antioxidantien und die Beseitigung eventuell schädlicher Radikale verfügt.

Die wichtigsten Bausteine des antioxidativen Netzwerks sind klassische niedermolekulare Antioxidantien wie Vitamin C, Vitamin E, Glutathion, Alpha-Liponsäure, Coenzym Q10, Vitamin B2, Vitamin B3 und sekundäre Pflanzenstoffe sowie Selen, Zink, Mangan, Kupfer und Eisen als essenzielle Cofaktoren antioxidativer Enzyme.

Störungen des Neurotransmitterhaushaltes

Dysbalancen im Neurotransmitterstoffwechsel sind mitverantwortlich für die Aufrechterhaltung von Störungen der psycho-neuro-endokrino-immunologischen Achse und für entsprechende psychische, neurologische oder immunologische Symptome. Da die Neurotransmitter aus Mikronährstoffen aufgebaut sind und mit ihrer Unterstützung gebildet werden, kann die funktionelle Ernährungsmedizin in der Vermeidung und der Therapie von diesbezüglichen Störungen sehr hilfreich sein.

Als Leitmikronährstoffe möchte ich hier B-Vitamine, Vitamin C, Tryptophan, Phenylalanin und Tyrosin, S-Adenosyl-Methionin, Glutaminsäure, Zink und Magnesium ansprechen.

Abschließend liste ich hier tabellarisch nochmals die wichtigsten Mikronährstoffe „rund um Long-COVID“ auf. Details zu den einzelnen Substanzen und zu den Dosierungen finden Sie in Teil 1: Virale Infekte, Immunsystem und Milieu (vgl. [1]).

Zusammenfassung

Long-COVID wird vermehrt diagnostiziert und inzwischen in Studien als häufige und gesicherte Folge einer COVID-19-Infektion beschrieben. Viele Ursachen sind inzwischen bekannt, manche erscheinen noch nebulös. Die Einordnung als Multisystemerkrankung und die Zusammenhänge mit PVFS sowie ME/CFS/SEID klingen auch aufgrund ähnlicher Ätiologie und Symptomatik logisch.

Neben der unumgänglichen langfristigen professionellen Betreuung der physischen sowie psychischen Beschwerden und neben in einzelnen Fällen erforderlichen Notfallmaßnahmen haben sich vor allem Konzepte der Lebensstilmedizin sowie der funktionellen Ernährungsmedizin etabliert. Hierbei kommen niedrig und hoch dosierte Mikronährstoffe in der Prävention, Therapie und Nachsorge von Long-COVID zum Einsatz. Diese sollten unbedingt in der medizinischen Praxis berücksichtigt werden.

Ihr Udo Böhm

Anhang A: Quellen und Studien zu Teil 2

[1] Böhm U: Virale Infekte, Immunsystem und Milieu. Neue Wege zur Gesundheit (NWzG), Ausgabe 52 (2. Auflage 2022); siehe laufend aktualisierte online-Veröffentlichung unter Virale Infekte, Immunsystem und Milieu (NWzG 52 – Teil 1).

[2] Haverall S et al.: Symptoms and Functional Impairment Assessed 8 Months After Mild COVID-19 Among Health Care Workers. JAMA 2021. [doi:10.1001/jama.2021.5612]

[3] Jawad N, Holdsworth L: Post-COVID-19 Symptom Burden: What is Long-COVID and How Should We Manage It? Springer 2021. [doi:10.1007/s00408-021-00423-z]

[4] Manal S et al.: Long-COVID‘: a cross-sectional study of persisting symptoms, biomarker and imaging abnormalities following hospitalisation for COVID-19. Thorax 2020. [doi:10.1136/thoraxjnl-2020-215818]

[5] Belay ED et al.: Trends in geographic and temporal distribution of US children with multisystem inflammatory syndrome during the COVID-19 pandemic. JAMA Pediatrics.

[6] Garcia-Salido A et al.: Severe manifestations of SARS-CoV-2 in children and adolescents: from COVID-19 pneumonia to multisystem inflammatory syndrome: a multicentre study in pediatric intensive care units in Spain.. Crit Care 2020;24(1):666.

[7] Grange ZL et al.: Ranking the risk of animal to human spillover for newly discovered viruses. PNAS 2021;118;e2002324118.

[8] Carfi A et al.: Persistent Symptoms in Patients After Acute COVID-19. JAMA 2020;324(6):603-605. [doi:10.1001/jama.2020.12603]

[9] Kohler H et al.: Increased COVID-19-related fear and subjective risk perception regarding COVID-19 affects behavior in individuals with internal high-risk diseases. J Prim Care Community Health 2021;12:2150132721996898.

[10] Lenzen-Schulte M: Long-Covid- der lange Schatten von COVID-19. Ärzteblatt 2020;49;A2416.

[11] Halpin SJ et al.: Postdischarge symptoms and rehabilitation needs in survivors of COVID-19 infection: A cross-sectional evaluation. J Med Virol 2020. [doi:10.1002/jmv.26368]

[12] Taquet M et al.: 6-month neurological and psychiatric outcomes in 236 379 survivors of COVID-19: a retrospective cohort study using electronic health records. The Lancet Psychiatry 2021. [doi:10.1016/S2215-0366(21)00084-5]

[13] Vaes AW et al.: Care Dependency in Non-Hospitalized Patients with COVID-19. J Clin Med.2020;9(9):2946.

[14] Sudre CH et al.: Attributes and predictors of Long-COVID: analysis of COVID cases and their symptoms collected by the Covid Symptoms Study App. MedRxiv 2020. [doi:10.1101/2020.10.19.20214494]

[15] Corona-Patienten leiden häufiger unter Angststörungen. Süddeutsche Zeitung vom 8.4.2021.

[16] Wood et al.: Role of mitochondria, oxidative stress and the response to antioxidants in myalgic encephalomyelitis / chronic fatigue syndrome: A possible approach to SARS-CoV-2 ‚long-haulers‘?. Chronic Dis Transl Med 2021;7(1):14-26.

[17] National Institute for Health and Care Excellence (NICE): COVID-19 rapid guideline: managing the longterm effects of COVID-19 – Evidence review 1: risk factors. NICE guideline NG188 vom Dezember 2020. [PubMed: 33555768]

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[28] Harrison: Chronisches Fatigue-Syndrom. pdf-Datei, gefunden auf den Webseiten der Charite Berlin unter https://cfc.charite.de/fileadmin/user_upload/microsites/kompetenzzentren/cfc/Landing_Page/__Harrison_Chronisches-Fatigue-Syndrom.pdf.

[29] „Zu 80 Prozent sind Infekte die Ursache der Erschöpfung.” Interview mit Prof. Wolfgang Huber in der Ärztezeitung; veröffentlicht am 12.05.2009 auf der Webseite www.aerztezeitung.de/Medizin/Zu-80-Prozent-sind-Infekte-die-Ursache-der-Erschoepfung-367076.html.

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[40] Genius SJ, Lipp CT: Electromagnetic hypersensitivity: Fact or fiction? Sci Total Environ 2012;414:103-112.

[41] „Nearly one third of COVID-19 survivors have symptoms – some up to 9 months later (new study)”. Webseite (20.02.2021), abgerufen unter www.forbes.com/sites/robertglatter/2021/02/20/nearly-one-third-of-covid-19-survivors-have-symptomssome-up-to-9-months-later-new-study-finds/.

Anhang B: Glossar zu Teil 2

CCSChronic-COVID-19-Syndrome
CFSChronisches Müdigkeitssyndrom
EMSElektromagnetische Sensitivität
MCSMultiple chemische Sensitivität
MEMyalgische Enzephalitis
MISMultisystemisches inflammatorisches Syndrom
PIMSPediatric Inflammatory Multisystem Syndrome
PVFSPostvirales Fatigue-Syndrom
SEIDSystemische Anstrengungsintoleranz
TILTToxicant induced lost of tolerance

(Weitere Abkürzungen finden Sie im Glossar zu Teil 1)

 

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