Das Spurenelement Bor ist in den letzten Jahren immer stärker in den Blickpunkt des wissenschaftlichen Interesses gerückt, vor allem, seit bekannt ist, dass Bor eine wichtige Rolle bei der Bildung von Hormonen spielt.
Bor kann den Östrogen- bzw. Testosteronspiegel verdoppeln
Bor-Verbindungen sind Lieferanten von sogenannten Hydroxylgruppen, welche für die körpereigene Herstellung von gewissen Steroidhormonen wie Östrogen, Testosteron und Vitamin D unerlässlich sind. Es scheint auch, dass Bor die Steroidhormone vor dem vorzeitigen Abbau im Stoffwechsel schützen kann.
Vor allem im Zusammenhang mit Osteoporose ist Bor einzusetzen. So konnte bei Frauen, die Bor erhielten, ein doppelt so hoher Blutspiegel des aktivsten Östrogens (17-Beta-Östradiol) gemessen werden, als er während einer Östrogen-Therapie gefunden wird. Auch die Testosteronspiegel (Testosteron ist das männliche Geschlechtshormon) und Östradiolvorstufen erschienen in doppelter Konzentration im Blut.
Bor bremst den Verlust von Mineralien und stärkt damit indirekt die Knochen…
Bor hat aber noch einen weiterreichenden Effekt. Es konnte nämlich bei der Verabreichung von 3 mg Bor an eine Versuchsgruppe von Frauen nach der Menopause festgestellt werden, dass diese Frauen 40 % weniger Calcium, ein Drittel weniger Magnesium und auch weniger Phosphor über den Urin verloren als Vergleichspersonen. Alle diese Substanzen sind bekanntlich wichtig für den Aufbau und die Struktur der Knochen.
In der wissenschaftlichen Forschung setzt sich immer mehr die Meinung durch, dass es sich bei Osteoporose um ein multifaktorielles Problem handelt, das sich weder mit Calcium-Supplementation noch mit Hormonbehandlungen alleine lösen lässt. Bor scheint also in mehrerer Hinsicht bei Osteoporose zu helfen.
…und unterstützt die Reparatur von Gelenken
Auch bei der Vermeidung und Behandlung von Arthritis hat Bor eine positive Wirkung. Untersuchungen zufolge werden in Ländern mit einem hohen Arthritis-Anteil in der Bevölkerung nur 1-2 mg Bor mit der täglichen Nahrung zugeführt. In Gebieten mit einer geringen Arthritisquote beträgt der durchschnittliche Borgehalt der Nahrung 5–10 mg pro Tag. Nach Dr. Burgerstein ist diese Wirkung darauf zurückzuführen, dass Bor als eine Art „Wächter“ anderen Ionen erlaubt, in die Zelle einzufließen, und zwar vor allem dem energiereichen ATP (Adenosintriphosphat), welches der Zelle Energie für die Zellteilung und für Reparaturprozesse — etwa bei vorliegender Arthritis — liefert.
Hinweise zur Dosierung von Bor
Für gesunde Erwachsene werden 3 mg Bor als Nahrungsergänzung empfohlen. Im therapeutischen Bereich werden bei Arthritis, Osteoporose, nachlassender sexueller Leistung und Problemen der Wechseljahre wesentlich höhere Dosierungen (6–18 mg) angewandt.