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Betain (TMG): Vitaminoid mit Schutzwirkung für Herz, Leber, Nieren und Darm

Mitte des 19. Jahrhunderts entdeckte der deutsche Chemiker Carl Scheibler erstmals Betain im Saft von Zuckerrüben. Kurz darauf wurde es auch in zahlreichen anderen Pflanzen, Tieren, Mikroorganismen und im menschlichen Körper nachgewiesen. Betain ist ein Methylderivat der Aminosäure Glycin, welches auch unter der Abkürzung TMG (Trimethylglycin) bekannt ist. Darüber hinaus gehört es zu den Vitaminoiden und ist das Oxidationsprodukt von Cholin. Betain hat zwei wesentliche biologische Funktionen: Es fungiert als Methylgruppenspender und ist ein organischer osmotischer Regulator. Betain (TMG) darf nicht mit dem Salz Betain-HCl verwechselt werden, welches bei Magensäuremangel die Verdauungsprozesse unterstützt.

Herzgesundheit: Betain verhindert hohe Homocysteinspiegel

Ein dauerhaft erhöhter Homocysteinspiegel im Blutplasma gilt als großer Risikofaktor für die Entstehung zahlreicher schwerwiegender Erkrankungen wie Arteriosklerose, Bluthochdruck, Herz-Kreislauferkrankungen, Diabetes mellitus und Demenzerkrankungen. Homocystein ist ein Zwischenprodukt, das im normalen Stoffwechsel durch die Demethylierung der Aminosäure Methionin entsteht. Damit es nicht zu gesundheitsschädlichen hohen Spiegeln kommt, muss das Homocystein wieder zurück in Methionin umgewandelt werden. Betain fungiert hier als Methylgruppenspender und überträgt eine Methylgruppe (bestehend aus einem Kohlenstoff- und drei Wasserstoffatomen) auf das Homocystein, welches dadurch wieder zu Methionin wird. Darüber hinaus liefert Betain Methylgruppen für die Synthese zahlreicher weiterer Substanzen (wie Carnitin, Lecithin, Kreatin) im Fett-, Protein- und Energiestoffwechsel.

Durch die direkte Unterstützung der Methionin-Synthese wirkt sich Betain auch auf die Synthese von S-Adenosylmethionin (kurz: SAM) aus, welches bei der Reaktion von Methionin mit ATP entsteht. Als wichtigster Methylgruppendonator ist das hochreaktive SAM an unzähligen Stoffwechselprozessen beteiligt. Es ist unter anderem unerlässlich für die Zellentgiftung, die Synthese von Phospholipiden und die Bildung von Neurotransmittern sowie Hormonen.

Betain: Ein organisch osmotischer Regulator

Betain kann sich in großen Mengen in den Zellen anreichern, ohne dabei deren Funktionen zu beeinträchtigen. Als osmotischer Regulator erhält es die Wasserbindung in den Zellen aufrecht. Es schützt die gesamte Zelle und alle darin befindlichen Proteine vor osmotischem Stress.

Zellen sind osmotischem Stress ausgesetzt, wenn es plötzlich zu einer Änderung der Konzentrationen von Flüssigkeiten (wie Zellflüssigkeit) kommt. Dieses abrupte Geschehen kann zu Zellschäden führen. Betain verhindert dies und erhält den Wasser- und Energiehaushalt aufrecht. Es wirkt so auch einer schnellen Dehydrierung entgegen.

Leber- & Nierengesundheit: Die protektiven Wirkungen des Betains

Die Leber ist bekannt als das Entgiftungszentrum des Körpers. Neben dieser wichtigen Aufgabe erfüllt die Leber viele weitere überlebenswichtige Funktionen. Die zahlreichen Aufgaben dieses sprichwörtlich „zentralen” Stoffwechsel-Organs verdeutlichen, wie wichtig der Schutz der Leber für eine gute Gesundheit ist. Ungünstige Ernährungsgewohnheiten, regelmäßiger Alkoholkonsum oder eine dauerhafte Medikamenteneinnahme können die Leber schädigen und zu Symptomen wie Müdigkeit, Appetitlosigkeit, Stimmungsschwankungen, Schlafstörungen, Muskelschmerzen und Hormonstörungen führen.

 

Zu den wichtigsten Aufgaben der Leber zählen insbesondere:

  • der Abbau von Stoffwechsel-Endprodukten und anderen schädlichen Substanzen
  • der Hormonstoffwechsel
  • der Fettstoffwechsel und die Fettverdauung
  • die Proteinsynthese (einschließlich der Herstellung vieler metabolisch wichtiger Enzyme)
  • der Energiestoffwechsel (einschließlich der Speicherung von Glykogen für die ATP-Synthese)
  • die Speicherung der fettlöslichen Vitamine A, D, E, und K sowie von Vitamin B12
  • die Speicherung von Blut (bis zu 20% des Blutvolumens)

 

Die Bedeutung von Betain für eine gesunde Leber- und Nierenfunktion

Betain ist lipotrop (d. h., hat die Eigenschaft, sich an Fette oder Lipoide anzulagern) und unterstützt die Verarbeitung von Fetten in der Leber. Es mobilisiert Phospholipide sowie Cholesterol und verbessert die Leberfunktion. Darüber hinaus wirkt Betain durch die Aktivierung des Enzyms Homocystein-Methyl-Transferase schützend bei der Aufnahme von Trinkalkohol. Das Vitaminoid kann sowohl einer Fettleber als auch alkoholischen Leberschäden vorbeugen und bei bestehender Lebererkrankung eine Minderung des Ausmaßes erzielen. Zumindest im Anfangsstadium einer Fettleber kann Betain somit unterstützend wirken, um das weitere Voranschreiten einer Leber-Verfettung zu bremsen oder sogar einen wesentlichen Beitrag dazu leisten, die Genesung zu fördern.

Des Weiteren ist Betain als Oxidationsprodukt von Cholin dieser Substanz sehr ähnlich. Cholin ist ebenfalls für seine starken leberschützenden Effekte bekannt. Durch diese Ähnlichkeit kann Betain Funktionen des Cholins teilweise übernehmen und dieses in Zeiten eines Mangels oder besonders hohen Verbrauches vorübergehend ersetzen.

Neben der Leber sind auch die Nieren an der Entgiftung des Körpers beteiligt und erfüllen weitere wichtige Aufgaben. Hierzu zählen die Regulierung des Blutdrucks, des Flüssigkeits- sowie Elektrolythaushaltes, des Knochenstoffwechsels, des Säure-Basen-Haushaltes und die Bildung roter Blutkörperchen.

So konnte konnte Betain bspw. in diversen Studien entzündungsfördernde Zytokine und Wachstums- sowie „Differenzierungs„-Proteine hemmen. Diese Eigenschaften können Nierenschäden, die aufgrund eines zu hohen Zuckerkonsums entstehen, verhindern. Des Weiteren wird Betain im Nierenmark gesammelt und kann wieder (rück-)resorbiert oder über den Urin ausgeschieden werden.

Betain für eine gute Darm-Hirn-Kommunikation

Darm und Gehirn sind über den Vagusnerv verbunden. Über diesen Nervenstrang kommunizieren die beiden Organe mittels verschiedener Botenstoffe miteinander. Die dafür notwendigen Hormone und Neurotransmitter (wie Serotonin) werden gebildet, indem die Mikroorganismen im Darm die Darmschleimhaut zur Produktion anregen. Über die Darm-Hirn-Achse werden diese Signalstoffe an das zentrale Nervensystem weitergegeben. Ein gutes bakterielles Milieu ist deshalb auch für die psychische und mentale Gesundheit unerlässlich.

Ein gesunder Darm, der ein artenreiches bakterielles Gleichgewicht aufweist und dessen Darmschleimhaut unversehrt ist, beeinflusst maßgeblich kognitive sowie neurologische Funktionen und die emotionale sowie psychische Verfassung. Im Umkehrschluss bedeutet dies aber auch, dass eine beeinträchtigte Darmschleimhaut — sei es durch ein bakterielles Ungleichgewicht oder durch eine erhöhte Darmdurchlässigkeit („leaky-gut” Syndrom) — zu neurologischen Entzündungsprozessen, eingeschränkter Immuntätigkeit, Stimmungsschwankungen und zu mentalem Verfall führen können.

Betain schützt die Darmzellen vor osmotischem und thermischem Stress. Darüber hinaus schützt Betain die Darmzellen vor Schäden durch Sauerstoff-Radikale (ROS-bedingter oxidativer Stress) und stärkt die Darmbarriere, sodass der Darm weniger durchlässig ist. Betain wirkt sich positiv auf die so genannten „tight junctions” aus, welche für eine normale Darmpermeabilität entscheidend sind.

Des Weiteren fördert der umfangreiche Schutz der Darmgesundheit ganz allgemein die Funktionen des Immunsystems, welches zu rund 70 Prozent im Darm beheimatet ist. Betain verbessert somit die Verdauung, die Nährstoffaufnahme, die Immunabwehr und die neurologische, psychische sowie mentale Verfassung. Einige Studien zeigen zudem, dass Betain den Aufbau von Muskelmasse beschleunigen und zu einer Leistungssteigerung führen kann.

 

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