Das wasserlösliche Vitamin B12 ist an zahlreichen Stoffwechselprozessen beteiligt und neben Eisen sowie Folsäure unentbehrlich für die Bildung roter Blutkörperchen. Nicht ohne Grund ist es auch als “Wohlfühl-Vitamin” bekannt: B12 fördert die normale psychische Funktion, trägt zur Verringerung von Müdigkeit sowie Erschöpfung bei, kann die Stressresistenz erhöhen, Depressionen lindern und Stimmungsschwankungen reduzieren. Darüber hinaus spielt Vitamin B12 eine Rolle bei der Zellteilung und unterstützt die gesunde Funktion des Immunsystems, Energiestoffwechsels, Homocystein-Stoffwechsels und Nervensystems.
Eine Unterversorgung ist weit verbreitet und kann durch Medikamente (z. B. Antibiotika, “die Pille”, Cortison, Magensäureblocker, Diabetes-Medikamente), Erkrankungen und vegane oder vegetarische Ernährung hervorgerufen werden. Erste Anzeichen sind Müdigkeit, Antriebslosigkeit, depressive Verstimmungen, Schlafstörungen und leichte neurologische Auffälligkeiten (z. B. leichtes Kribbeln in den Fingerspitzen, Taubheitsgefühle). Eine Nahrungsergänzung mit Methylcobalamin (aktive Form des Vitamins) ist in jedem Alter grundsätzlich empfehlenswert und wird nicht mit Nebenwirkungen in Verbindung gebracht. Auch Hochdosen über einen langen Zeitraum sind in der Regel bedenkenlos anwendbar und können insbesondere bei Vorerkrankungen therapeutische Wirkungen entfalten.
Biochemisch gesehen kann das Vitamin B12 in verschiedenen Varianten vorliegen, die alle zur Gruppe der so genannten Cobalamine zählen. Die 4 wichtigsten Cobalamine, die in verschiedensten B12-Ergänzungspräparaten Verwendung finden, sind:
- Methylcobalamin: bioaktive Coenzym-Form von Vitamin B12, die aufgrund ihrer Bindung an eine Methylgruppe sehr gut vom menschlichen Körper aufgenommen und weiter verstoffwechselt werden kann.
- Adenosylcobalamin: bioaktive Coenzym-Form von Vitamin B12, die ebenfalls sehr gut vom menschlichen Körper aufgenommen und verstoffwechselt werden kann, und die v.a. im Zuge des Energiestoffwechsels im Innern der Mitochondrien von essentieller Wichtigkeit ist.
- Hydroxocobalamin: biologisch inaktive “Speicherform” von Vitamin B12, die im Innern des menschlichen Körpers je nach Bedarf in eine der beiden bioaktiven Coenzym-Formen (Methylcobalamin oder Adenosylcobalamin) umgewandelt werden kann bzw. muss.
- Cyanocobalamin: synthetische Form von Vitamin B12, die von Natur aus zwar weder im Körper noch in der üblichen Nahrungskette des Menschen vorkommt und somit zunächst einmal in eine der o.g. “natürlichen” Formen verstoffwechselt werden muss, aber dennoch aufgrund ihrer vergleichsweise geringen Produktionskosten häufig in minderwertigen B12-Präparaten Verwendung findet.